Freitag, 2. November 2007 / 08:09:25
Zehntausende protestieren gegen georgische Regierung
Tiflis - Vier Jahre nach Georgiens Rosenrevolution haben Zehntausende gegen den damaligen Führer der Demokratiebewegung, Präsident Michail Saakaschwili, demonstriert. Oppositionsführer forderten vorgezogene Neuwahlen.
Je nach Schätzungen marschierten zwischen 50'000 und 70'000 Menschen durch die Strassen von Tiflis und schwenkten Fahnen. Sie warfen Saakaschwili Machtmissbrauch vor. Die Proteste blieben weitgehend friedlich.
Vor der Menschenmenge auf dem Rustaweli-Prospekt im Zentrum der Haupstadt forderte Oppositionsführer Davit Berdsenischwili vorgezogene Neuwahlen.
Die frühere Aussenministerin Salome Surabischwili sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Opposition wolle eine Vorverlegung der Wahl auf April 2008.
Die georgische Regierungspartei wies die Forderung umgehend als «nicht ernsthaft» zurück. «Das Datum der Wahl wird nicht geändert», sagte Giga Bokeria von Saakaschwilis Partei der Nationalen Bewegung dem Fernsehsender Rustawi-2. Die Regierung beharrt auf dem für Ende 2008 vorgesehenen Wahltermin.
Rücktritt des Präsidenten gefordert
Die Demonstranten forderten auch den Rücktritt des Präsidenten. Sie warfen Saakaschwili Arroganz, die Verfolgung politischer Gegner, Eingriffe ins Rechtssystem und eine wachsende Kluft zwischen Arm und Reich vor.
«Saakaschwilis Zeit ist um», sagte der konservative Oppositionsabgeordnete Kacha Kukawa auf dem Rustaweli-Prospekt. «Das hier ist erst der Anfang.»
«Die jungen Menschen wollen nicht in so einem Georgien leben. Wir wollen in einem wirklich demokratischen Land leben», sagte ein 29-jähriger Demonstrant. «Saakaschwili ist ein Lügner. Er hat die Erwartungen des Volkes enttäuscht. Wir haben keine Freiheit.»
smw (Quelle: sda)
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