Dienstag, 23. Oktober 2007 / 14:24:48
Schüsse aus den eigenen Reihen auf Couchepin
Bern - Nach dem Wahldebakel vom Sonntag haben in der FDP die Schuldzuweisungen begonnen. Nationalrat Otto Ineichen (LU) ortete den Grund für die Misere in SVP-kritischen Äusserungen Couchepins. Der FDP-Bundesrat müsse weg.
Die siebte Niederlage der Freisinnigen in Folge sei von Bundesrat Pascal Couchepin mitverursacht worden, sagte der wiedergewählte Ineichen in der Sendung «Rendez-vous» von Radio DRS. Der Magistrat habe der FDP «einen enormen Imageschaden zugefügt».
Ineichen belegte seine Äusserung gegenüber dem Radio: Er habe im Kanton Luzern mit «über zehn Gemeinde-Parteipräsidenten» gesprochen. Diese hätten festgestellt, dass viele ihrer Wähler zur SVP übergelaufen seien. Diese Wähler verstünden nicht, wie sich Couchepin über die SVP «und besonders Herr Blocher» geäussert habe.
FDP-Nationalrat Ineichen wollte darum bei der Bundesratswahl vom 12. Dezember zusammen mit Moritz Leuenberger (SP) und Samuel Schmid (SVP) auch seinen Parteikollegen Couchepin ersetzt sehen.
Filippo Leutenegger (FDP/ZH) unterstützte gegenüber Radio DRS dieses Ansinnen. Entweder verzichte Couchepin auf provokative Äusserungen oder er müsse abgelöst werden. Sollte das nicht gelingen, müsste sich Couchepin mindestens darauf verpflichten, von derartigen Äusserungen Abstand zu nehmen. Sonst riskiere der Magistrat, zumindest von einem Teil der eigenen Fraktion nicht gewählt zu werden.
Präsident mahnt zur Ruhe
FDP-Präsident Fulvio Pelli mahnte zur Ruhe. Die ehemalige FDP-Präsidentin und alt Ständerätin Christiane Langenberger (VD) zeigte sich in der Sendung empört über die parteiinternen Abwahlpläne für einen eigenen Bundesrat.
Pelli erklärte am Wahlsonntag gegenüber der Nachrichtenagentur SDA, Couchepin werde im Verlauf der Legislatur zurücktreten, nicht aber vor der Bundesratswahl am 12. Dezember.
Amtsälteste Bundesräte ablösen
Zuvor hatte sich SVP-Präsident Ueli Maurer in der Elefantenrunde des Schweizer Fernsehens für eine Ablösung der drei amtsältesten Bundesräte ausgesprochen. Pelli erteilte der SVP-Forderung dann aber eine Absage.
Zuvor hatte sich SVP-Präsident Ueli Maurer in der Elefantenrunde des Schweizer Fernsehens für eine Ablösung der drei amtsältesten Bundesräte ausgesprochen. Pelli erteilte der SVP-Forderung dann aber eine Absage.
SVP-Chef Ueli Maurer plädierte später erneut für die Rücktritte der drei amtsältesten Bundesräte Couchepin, Moritz Leuenberger (SP) und Samuel Schmid (SVP) bereits auf den 12. Dezember. Das werde zwar eher nicht passieren, er würde es aber begrüssen, sagte Maurer in der Zeitung «Der Bund»..
fest (Quelle: sda)
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