Samstag, 8. September 2007 / 10:00:51
Noriega legt gegen Auslieferung Berufung ein
Washington - Das juristische Tauziehen um die Auslieferung des ehemaligen panamaischen Machthabers Manuel Noriega aus den USA an Frankreich geht weiter. Noriega hat gegen seine Überstellung erneut Berufung eingelegt.
Damit könnte sich die Auslieferung um Wochen oder gar Monate verzögern, wie ein auf Immigrationsrechtsfälle spezialisierter Jurist, Douglas McNabb, am Freitag erläuterte. Es sei nicht auszuschliessen, dass das Oberste Gericht der USA entscheiden müsse.
Dem 72-jährigen Noriega droht in Frankreich eine weitere Haftstrafe, da ihn ein Gericht 1999 wegen Geldwäscherei zu zehn Jahren Gefängnis verurteilte. Der frühere Machthaber Panamas verbüsst in Miami seit 1992 eine 40-jährige Haftstrafe wegen Drogenhandels.
Vorzeitige Entlassung gestoppt
Am Sonntag sollte er wegen guter Führung vorzeitig entlassen werden. Wie McNabb sagte, können die Behörden Noriega bis zur Klärung des Disputs um seine Auslieferung aber weiter im Gefängnis festhalten.
Noriega war von 1971 bis 1983 Chef des militärischen Geheimdienstes Panamas und regierte das mittelamerikanische Land von 1983 bis 1989 mit harter Hand. Unterstützung erhielt er von den USA.
Da er aber nach Einschätzung der US-Geheimdienste zunehmend mit den Drogenkartellen zusammenarbeitete, statt gegen sie vorzugehen, marschierten US-Truppen Ende 1989 in Panama ein und nahmen Noriega fest.
tri (Quelle: sda)
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