US-Richter stoppt Auslieferung von Noriega an Frankreich

Die Anwälte des ehemaligen panamaischen Militärchefs hatten argumentiert, Frankreich werde sein Versprechen brechen und Noriega nicht als Kriegsgefangenen behandeln, sondern als gewöhnlichen Kriminellen.

Der Richter räumte den Anwälten eine Frist bis Donnerstagmorgen (Ortszeit) ein, um «glaubwürdige Beweise» für ihre Behauptungen vorzulegen. In Frankreich drohen Noriega zehn Jahre Haft wegen Geldwäscherei. Ein Gericht in den USA hatte in der vergangenen Woche befunden, dass eine Auslieferung Noriegas nach Frankreich rechtens sei.

Noriega war von 1971 bis 1983 Chef des militärischen Geheimdienstes von Panama und regierte das mittelamerikanische Land von 1983 bis 1989 mit harter Hand, unterstützt von den USA.

Da er aber nach Einschätzung der US-Geheimdienste zunehmend mit den Drogenkartellen zusammenarbeitete, statt gegen sie vorzugehen, marschierten US-Truppen Ende 1989 in Panama ein und nahmen Noriega gefangen. 1992 wurde er zu 40 Jahren Haft verurteilt, die wegen guter Führung schliesslich auf 17 Jahre reduziert wurden. Am Sonntag endet seine Haftzeit in den USA.

fest (Quelle: sda)

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