Neuer Von Roll-Chef verrät keine Strategie

«Momentan sind wir im Verwaltungsrat daran zu überlegen, welche Industrien zu uns passen würden», sagte Limberger vor den Medien zu der von der Aktionärsfamilie von Finck geforderten Wachstumsstrategie. Konkretere Angaben zu Übernahmeplänen sollen aber anlässlich der vorgesehenen Kapitalerhöhung folgen.

In einem «100 Tage-Programm» will Limberger, der am Donnerstag zum Verwaltungsratspräsident und Konzernchef ernannt wurde, die Weichen für den neuen Kurs stellen. Die Anleger reagierten skeptisch: An der Börse brach der Kurs der Von Roll-Aktie am Freitag ein, am Nachmittag lag er mit 9.50 Fr. noch knapp 9 Prozent im Minus.

Neben dem Vorstoss in neue Industrien soll das bestehende Elektroisolations-Geschäft ausgebaut und profitabler gemacht werden, sagte Limberger in Zürich. Wachstumschancen sieht der neue Konzernchef dabei vor allem in Amerika und Asien: «Da werden wir angreifen.»

Neues Führungsteam

Einige direkte Wettbewerber hätten heute Margen, die bis zu 100 Prozent höher seien, sagte Limberger. Bei den Massnahmen zur Kostenverbesserungen gehe es aber keinesfalls um eine Restrukturierung: «Von Roll ist davon so weit weg, wie es nur geht», versicherte er.

Sein neues Führungsteam solle aus bisherigen, aber auch aus neuen Leuten zusammengestellt werden, sagte Limberger.

Am Doppelmandat als Verwaltungsratspräsident und Konzernchef wolle er nicht unbedingt festhalten, sagte Limberger. Derzeit verschaffe es ihm aber die «nötige Schnelligkeit». In einer ruhigeren Phase werde er aber das Präsidium wieder abgeben, sagte er.

smw (Quelle: sda)

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