Mittwoch, 11. Juli 2007 / 16:00:10
Gedenken an die Opfer des Srebrenica-Massakers
Sarajevo/Belgrad - Rund 30'000 Menschen haben in der Gedenkstätte Potocari des zwölften Jahrestags des Massakers im ostbosnischen Srebrenica gedacht.
Die Feier sei nicht nur den Opfern von Srebrenica, sondern allen anderen Kriegsopfern gewidmet, betonte der moslemische Vertreter im bosnischen Staatspräsidium, Haris Silajdzic.
Bosnisch-serbische Truppen hatten die bosnische Enklave am 11. Juli 1995 überrannt und daraufhin nach Schätzungen 8000 Männer umgebracht.
Während der kroatische Vertreter im Staatspräsidium, Zeljko Komsic, an der Zeremonie teilnahm, fiel sein serbischer Kollege Nebojsa Radmanovic durch Abwesenheit auf.
Der Bürgermeister der ostbosnischen Kleinstadt, Abdurahman Malkic, rief in seiner Rede zur Versöhnung von Serben und Bosniern auf.
Viele Opfer spurlos verschwunden
Kurz vor Mittag heulten im gesamten Land die Sirenen zum Gedenken an die Opfer des Massakers.
Die religiöse Zeremonie, bei der 465 im vergangenen Jahr identifizierte Massaker-Opfer beigesetzt wurden, fand symbolisch um fünf nach zwölf statt. In Potocari wurden in den vergangenen Jahren 2442 Opfer beerdigt.
Von vielen Opfern fehlt weiterhin jede Spur.
Mladic und Karadzic immer noch flüchtig
Die mutmasslichen Hauptverantwortlichen, General Ratko Mladic und der ehemalige Präsident der Republika Srpska, Radovan Karadzic, sind flüchtig.
Beide wurden vom UNO-Tribunal für Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien im Sommer 1995 des Völkermordes angeklagt.
Chefanklägerin des Haager UNO-Tribunals, Carla Del Ponte, bezeichnete es im Vorfeld der Feier als «skandalös», dass Mladic und Karadzic immer noch auf freiem Fuss sind. Sie hatte mehrmals Serbien beschuldigt, ihnen Unterschlupf zu gewähren.
rr (Quelle: sda)
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