Sonntag, 1. Juli 2007 / 13:57:48
«Zucker-Diva» hängt Kaiser Chiefs ab
St. Gallen - Vor einem Glimmervorhang steht Sängerin Mieze Katz in Rosa, umgeben von vier schwarz-weiss angezogenen Jungs, die mit Saiten und Schlagzeug einen soliden Punk-Rock zubereiten: Sie sind nötiger Hintergrund für die blonde Sängerin, die sich mit ihrer niedlichen bis schrillen Stimme in der Mitte der Sternenbühne immerfort bewegt und exakt zu den Takten dauernd das Publikum anspricht.
Was sie erzählt, ist auch gar nicht schlecht, viel von Zirkus und Musikleben, mal in Maske verhüllt, und mal nicht, und man kommt zum Schluss, dass sich der Bühnewechsel hierhin vollends gelohnt hat.
Nicht nur die ab Blatt gelesenen Schwiizerdütsch-Versuche ernten viel Gekreische, Gejohle und Rührung. Den weiblichen Shooting-Star möchte man vielleicht MIA. nennen: MIA. steht aber für «Musik ist alles», was das deutsche Quintett glaubwürdig unterstreicht.
Zuckerbunter Gegensatz
Ein zuckerbunter Gegensatz zu den gleichzeitig auf der grösseren Sitter-Bühne, zwar schnell aber träg und dumpf dröhnenden Kaiser Chiefs, deren aktueller Hit «Ruby» vielleicht gerade deshalb langweilt, weil er dauernd und zu jeder Unzeit im Lokalradio gespielt wird, was einem den Spirit von Power-Punk mit Gitarren und Schlagzeugen verderben könnte.
Zu diffus und heiser kreiselt der Gesang in der Nähe der Harmonien herum, ohne klare Treffsicherheit, aber auch ohne markanten Ausbruch: Mit Verlaub, aber die englische Band hat den Nerv des Beobachters an der Sitter nicht getroffen.
ht (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Feuchter Abschluss am 31. Open Air St. Gallen
Sonntag, 1. Juli 2007 / 21:42:19