Dienstag, 19. Juni 2007 / 22:15:00
ZKB Pionierpreis: The winner is - Arktis radiation detectors
Der ETH-Spinoff « Arktis radiation detectors » ist Träger des «ZKB Pionierpreis Technopark». Das Dreierteam, welches das für Jungunternehmen aufbaut und demnächst gründen wird, konnte an der Preisverleihung am Dienstagabend allerdings nicht vollständig anwesend sein: Rico Chandra und Mario Vögeli nahmen die Auszeichnung allein entgegen, denn Giovanna Davatz nimmt gegenwärtig in Boston am Workshop «venture leaders» von «venturelab» Teil. (IFJ/ps)
Arktis radiation detectors hat einen Detektor entwickelt, der gefährliche radioaktive Substanzen etwa in Containern dank einer neuartigen Technologie sehr viel genauer, sicherer und auch wesentlich günstiger nachweisen kann als andere Systeme.
«Die heutigen ungenügenden Kontrollen führen oft zu Fehlalarmen und langen Wartezeiten. Wir können dagegen nicht nur sehr rasch feststellen, ob etwas radioaktiv ist, sondern gleichzeitig auch was: Unser Sensor gibt genau an, ob die gemessene Strahlung natürlicher oder gefährlicher Natur ist», erklärte Giovanna Davatz vor einigen Wochen in einem Gespräch mit Startup News.
Zu vergleichen mit der Erfindung der Farbfotografie
Jurypräsident Thomas von Waldkirch hob in seiner Laudatio denn auch die wirtschaftliche Relevanz und das Potenzial des Projektes hervor und sprach von einer «herausragenden, sehr viel versprechenden Lösung», der mit der Erfindung der Farbfotografie verglich: Rund 150 Fehlalarme gibt es heute täglich allein im Hafen von New York, ausgelöst von Schlamm oder Katzenstroh – weil die heutigen Detektorsysteme die gefährlichen Stoffe nicht eindeutig genug erkennen können.
Im Labor hat das Jungunternehmen seine Technologie bereits getestet. Ein Prototyp des Detektors ist im Bau und wird voraussichtlich bis 2008 erste Tests durchlaufen. In etwa zwei Jahren sollen die ersten Geräte auf den Markt kommen.
Die gemeinsame Leidenschaft Selbständigkeit
Giovanna Davatz, Rico Chandra (beide Naturwissenschaftler) und der im Projektmanagement erfahrene Ökonom Mario Vögeli teilen nicht nur die Leidenschaft für ihr gemeinsames Projekt Arktis radiation detectors. «Wir wussten auch alle drei schon relativ früh, dass wir uns selbständig machen und unsere wissenschaftliche Arbeit auch wirtschaftlich umsetzen, also in ein markttaugliches Produkt umsetzen wollten», sagt Giovanna Davatz.
Die dritte Auszeichnung nach Venture 2006 und «venture leaders» 2007
Das Jungunternehmen (das es ganz streng genommen noch gar nicht gibt) macht nicht zum ersten Mal Furore: Es gewann bereits den ersten Platz im Businessplan-Wettbewerb Venture 2006 von McKinsey und an der ETH. Die ETH hält auch die Patente von Arktis radiation detectors, «wir sind also ein klassischer Spin-off in der frühen Start-up-Phase». In diesem Frühling doppelte dann Giovanna Davatz nach und qualifizierte sich für den Workshop «venture leaders» in Boston, der in diesen Tagen stattfindet. Und nun der Pionierpreis, der seinen Namen von der Grösse «pi» (vom gleichnamigen griechischen Buchstaben oder auch von «Pionier») hat, die in Wissenschaft und Technik eine wichtige Rolle steht. Die Preissumme beträgt 10'000 mal «pi», was 31'415.92 Franken entspricht.
Ein «kleiner Pionierpreis» für Neurotune AG
Die Entscheidung sei der Jury am Schluss schwer gefallen, erklärte von Waldkirch: Neben Arktis radiation detectors stand auch noch der Pharma-Start-up Neurotune AG in der ersten Reihe, der an bahnbrechenden Wirkstoffen arbeitet und abseits der Schlagzeilen bereits schöne Erfolge bei Venture Capitalists verzeichnen konnte. Für Neurotune gibt es «ausnahmensweise, weil wir den Preis nicht teilen wollten», wie von Waldkirch sagte, einen kleinen Pionierpreis». Er ist mit seinen 1000 x pi (3141 Franken) finanziell eher symbolisch.
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