Donnerstag, 31. Mai 2007 / 10:07:00
Terrormilieu in der Schweiz vorhanden
Bern - Die Schweiz liegt mitten in der westeuropäischen Gefahrenzone des islamistisch motivierten Terrorismus. Die Voraussetzungen für einen Anschlag sind erfüllt. Rechts- und Linksextremismus gefährden dagegen die Innere Sicherheit nicht.
Dies steht in dem Jahresbericht 2006 des Bundesamt für Polizei (fedpol). Darin wird über die Entwicklungen in den Bereichen Terrorismus, Gewaltextremismus, Spionage, Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen und Wirtschaftskriminalität referiert.
Im letzten Jahr sei klar geworden, dass die Terrororganisation Al-Kaida weiterhin fähig sei, Anschläge durchzuführen, heisst es in dem Bericht.
Die Schweiz diene dem islamistisch motivierten Terrorismus als Rückzugs-, Vorbereitungs-, Logistik- und Propagandaraum.
Gewaltbereite Extremisten
Konkrete Vorbereitungshandlungen für einen Anschlag konnten bis heute allerdings nicht endgültig nachgewiesen werden.
Wie Deutschland gilt die Schweiz laut fedpol den Dschihadisten auch als Teilhaberin am «Kreuzzug gegen den Islam und die Muslime».
Es gebe ein aktives Islamistenmilieu mit gewaltbereiten Extremisten.
Sorgenkind EURO 2008
Nicht stark verändert hat sich die rechts- und linksextreme Szene. 2006 wurden 109 Vorfälle mit rechtsextremem Hintergrund registriert, zwei weniger als im Vorjahr. Von 140 auf 227 zugenommen hat die Zahl der Vorfälle in der linksextremen Szene, die schätzungsweise 2000 Aktivisten zählt.
Insgesamt werde die Innere Sicherheit durch den Rechtsextremismus und den Linkextremismus nach wie vor nur lokal und temporär beeinträchtigt, fasst das fedpol zusammen.
Sorgen bereitet dem fedpol die EURO 2008. Das Bundesamt rechnet mit 1500 bis 2000 gewaltbereiten Fans. Etwa 300 Personen seien zu den klassischen Hooligans zu zählen, die eine hohe Gewaltbereitschaft zeigten und aktiv den Kampf mit ihren Gegnern suchten.
rr (Quelle: sda)
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