Montag, 5. März 2007 / 08:59:00
Freispruch für Corti gefordert
Bülach - Der Verteidiger von Mario Corti hat am Swissair-Prozess der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, einen «Schauprozess» mit seinem Mandanten als Hauptangeklagten durchzuführen. Er forderte für Corti einen Freispruch und eine Entschädigung.
Die Behauptungen der Staatsanwaltschaft über die Vorgänge beim Zustandekommen einer Kreditlinie seien «völlig wirr und widersprechen sich», sagte Paul Ramer, der Anwalt des letzten Swissair-Kapitäns vor dem Bezirksgericht in Bülach.
Die Äusserungen Cortis an der Generalversammlung vom 25. April 2001 über die Kreditlinien der Credit Suisse, der Deutschen Bank und Citigroup hätten der Wahrheit entsprochen. Es habe zu diesem Zeitpunkt verbindliche Vereinbarungen mit den Banken gegeben.
Von Richtigkeit überzeugt
Corti habe mit der Mitteilung über die Kreditlinie Vertrauen schaffen wollen, sagte Ramer. Der Hauptangeklagte habe an die Sanierung der Gruppe geglaubt. Corti sei von der Richtigkeit seiner Verlautbarung zu Recht überzeugt gewesen.
Einen Schaden für die Aktionäre hätte Corti nie zugelassen, sagte Ramer. Dies umsoweniger, da er selber ja im Frühjahr 2001 4000 Swissair-Aktien im Wert von 500 000 Franken gekauft hatte.
Problem: 9/11
Ramer wies auch den Vorwurf zurück, die Bedingungen für den Kredit seien derart restriktiv gewesen, dass der Kredit gar nicht erst hätte gezogen werden können.
Die Kreditlinie hätte benutzt werden können, wenn nicht die Attentate in den USA vom 11. September 2001 eine gänzlich neue Ausgangslage geschaffen hätten, sagte Ramer. Alle Bedingungen für die Kreditlinie seien erfüllt gewesen. Die Auflagen seien zudem üblich gewesen.
fest (Quelle: sda)
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