Freitag, 23. Februar 2007 / 09:23:10
Oil-for-Food-Skandal: Höchststrafe für Südkoreaner
New York - Ein südkoreanischer Geschäftsmann ist im Zusammenhang mit dem Oil-for-Food-Skandal zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Ein US-Bundesgericht in New York verhängte am Donnerstag die Höchststrafe gegen den 71-Jährigen.
Der Südkoreaner hatte im Auftrag des Irak Mitarbeiter der UNO bestochen. Der Freiheitsststrafe schliesst sich eine dreijährige Bewährungszeit an. Zudem muss der Mann eine Busse von umgerechnet rund 18000 Franken bezahlen.
Schliesslich muss er 1,2 Millionen Dollar an die USA abführen, die aus dem 2003 vom UNO-Sicherheitsrat geschaffenen Entwicklungsfonds für den Irak stammen.
Der Südkoreaner war bereits im vergangenen Juli für schuldig befunden worden. Er soll seit Oktober 1992 mindestens zwei Millionen Dollar dafür erhalten haben, dass er in New York und Genf ranghohe UNO-Mitarbeiter von einem Exportprogramm zugunsten des Irak überzeugt hatte.
Export trotz Uno-Embargo
Durch das Öl-für-Lebensmittel-Programm der UNO konnte der Irak von 1996 bis 2003 trotz eines UNO-Embargos Erdöl exportieren und dafür Güter des täglichen Bedarfs importieren. Der damalige Machthaber Saddam Hussein manipulierte das Programm jedoch.
Unter anderem liess sich Saddam Hussein von mehr als 2200 ausländischen Firmen Schmiergelder zahlen. Laut einem Untersuchungsbericht der UNO versagten bei der Kontrolle des Programms alle zuständigen Organe der Vereinten Nationen.
Im Lauf der Untersuchungen des Oil-for-Food-Skandals wurden auch der damalige UNO-Generalsekretär Kofi Annan und die Mitglieder des UNO-Sicherheitsrates belastet worden.
dl (Quelle: sda)
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