Sonntag, 28. Januar 2007 / 07:58:54
Agenten-Mord: Fall bald abgeschlossen?
London - Die beiden Hauptverdächtigen im Fall des ermordeten ehemaligen russischen Agenten Alexander Litwinenko erwartet in Grossbritannien offenbar kein Prozess. Die Ermittlungen sollen laut einem britischen Zeitungsbericht abgeschlossen werden.
Wie die «Sunday Times» unter Berufung auf Ermittlerkreise berichtete, sagten Beamte von Scotland-Yard der Witwe Litvinenkos, sie rechneten nicht mit einer Auslieferung des Ex-Agenten Andrej Lugowoj und des Geschäftsmannes Dimitri Kowtun.
Die britischen Polizisten hätten Marina Litwinenko erzählt, sie zweifelten nicht an der Schuld der beiden und hätten auch genügend Beweise für eine Anklage.
Sie hätten jedoch «keine andere Wahl als die Akte zu schliessen, weil sie keine Chance auf eine Auslieferung der Verdächtigen sehen», sagten die Beamten laut dem Bericht.
Gift war wohl im Tee
Litwinenko hatte sich am 1. November 2006 mit Lugowoj und Kowtun im Londoner Millennium-Hotel getroffen und mit ihnen Tee getrunken. Drei Wochen später starb er an einer Vergiftung mit Polonium 210. Die Polizei davon aus, dass sich die radioaktive Substanz in dem Tee befand.
Am Freitag hatte die Zeitung «Guardian» berichtet, Scotland Yard bereite ein Auslieferungsgesuch für Lugowoj vor.
Die russischen Behörden wiesen Berichte zurück, wonach Lugowoj im Austausch gegen den in London lebenden Oligarchen und Kreml-Kritiker Boris Beresowski ausgeliefert werden könnte.
rr (Quelle: sda)
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