Montag, 18. Dezember 2006 / 21:22:54
Der Litwinenko-Fall ist abgeschlossen
Moskau - Mit einer letzten Vernehmung im Mordfall des Ex-Spions Alexander Litwinenko haben britische Fahnder nach zwei Wochen ihre Ermittlungen in Moskau zu Ende gebracht.
Es war die dritte Befragung Kowtuns durch russische und britische Ermittler.
Ein Teil der Scotland-Yard-Ermittler habe bereits am Wochenende Moskau verlassen, meldete die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf russische Behörden.
Der Rest der Gruppe fliege am Dienstag zurück nach London. Die Briten machten keine Angaben über ihre in Moskau gewonnenen Erkenntnisse.
Kowtun, der in Hamburg Spuren des radioaktiven Gifts Polonium 210 hinterliess, zählt zu den wichtigsten Zeugen im Mordfall Litwinenko.
Umfassend beantwortet
«Er hat umfassend auf die Fragen geantwortet, die ihm von den russischen und britischen Ermittlern gestellt wurden», sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft der Nachrichtenagentur Itar-Tass.
Der Geschäftsmann ist auf bislang ungeklärte Weise in den Tod Litwinenkos verstrickt, der am 23. November in London an einer Polonium-Vergiftung starb.
Nach Ermittlungen von Scotland Yard wurde der exilierte Ex-Spion am 1. November bei einem Geschäftstreffen mit Kowtun und dem Ex-Agenten Andrej Lugowoi vergiftet.
Aus AKW oder Schwarzmarkt
Das bei der Vergiftung Litwinenkos eingesetzte radioaktive Polonium hatte nach einem britischen Zeitungsbericht einen Wert von mehr als zehn Millionen Dollar. Es soll aus einem AKW oder vom Schwarzmarkt stammen.
Die britische Tageszeitung «Times» berichtete unter Berufung auf vorläufige Ergebnisse aus dem Obduktionsbericht, in Litwinenkos Körper sei das Zehnfache der tödlichen Dosis nachgewiesen worden.
«Diese Menge kann man nicht übers Internet kaufen oder aus einem Labor stehlen, ohne Alarm auszulösen», sagte ein anonym bleibender britischer Sicherheitsbeamter der Zeitung.
dl (Quelle: sda)
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