Montag, 15. Januar 2007 / 13:15:13
Bauern gegen Partikelfilter
Bern - Die Schweizer Bauern und die Landmaschinenbranche wehren sich gegen eine Einführung der Partikelfilter-Pflicht vor der EU. Die Kosten würden damit steigen und eine Umstellung sei sehr aufwendig, heisst es in einem offenen Brief an den Bundesrat.
Eine vorzeitige Einführung der Dieselpartikelfilter-Pflicht für Landmaschinen habe «massive ökonomische Auswirkungen» auf die Land- und Forstwirtschaft, schreiben der Schweizerische Bauernverband, der Schweizerische Landmaschinen-Verband, der Schweizerische Verband für Landtechnik und Waldwirtschaft Schweiz in ihrem Brief.
In der EU werde die entsprechende Norm voraussichtlich erst 2011 bis 2013 eingeführt, heisst es weiter. Umweltminister Moritz Leuenberger hatte jedoch im vergangenen Juni in Aussicht gestellt, dass eine Partikelfilter-Pflicht für Diesel-Traktoren voraussichtlich 2009 eingeführt werde.
Filter als Kostenfrage
Die Bauern und die Landmaschinenbranche rechnet deshalb mit Kosten von rund 40 Mio. Franken. Diese müssten voraussichtlich von den Landwirten und der Forstwirtschaft aufgebracht werden.
Die Bauern hätten aber mit stetig sinkenden Einkommen zu kämpfen, und die finanzielle Lage der Forstbetriebe sei mehrheitlich angespannt. Eine Verteuerung von Land- und Forstmaschinen stehe deshalb quer in der Landschaft.
Technisches Handelshemmnis
Eine vorzeitige Einführung sei zudem ein technisches Handelshemmnis, da Schweizer Traktoren anders ausgerüstet sein müssten als ausländische. Zudem gehe man davon aus, dass der Anteil der Land- und Forstwirtschaft am Dieselrussaustoss in der Schweiz eher gering sei.
Eine Einführung der Partikelfilter-Pflicht führe zudem dazu, dass die Schweizer Land- und Forstmaschinenimporteure ihre Maschinen im Inland nachrüsten müssten. Dies sei technisch sehr aufwändig.
ht (Quelle: sda)
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