Montag, 8. Januar 2007 / 07:13:17
Wasserstoff effizient und ungefährlich lagern
Ein Ingenieur-Team hat eine bessere Speichermöglichkeit für Wasserstoff entwickelt. Erst dank dem «venture training» kommt jetzt auch die Vermarktung ins Rollen. (as)
«Das venture training war klar der Wendepunkt», sagt Rainer Warth. Im vergangenen Jahr hatte der Biochemiker den von venturelab angebotenen Kurs besucht und dort die Werkzeuge erhalten, einen Businessplan zu erstellen. Promoviert hatte er jedoch bereits vor sieben Jahren an der Universität Genf. «Ich hatte schon länger Interesse, unternehmerisch aktiv zu werden, jedoch fehlte mir die Unterstützung», blickt er zurück.
Seine Firma hat bereits einen Namen, existiert jedoch noch nicht wirklich. Die Gründung von HyBiom hängt noch vom laufenden Patentierungsverfahren ab, sollte jedoch in den nächsten Monaten über die Bühne gehen. Denn das Produkt, das von den Wissenschaftlern rund um Rainer Warth entwickelt wurde, ist viel versprechend: Es handelt sich um ein neues Verfahren, um Wasserstoff aufzubewahren.
Chance für neue Energieformen
Wasserstoff ist ein Energiespeicher, der voraussichtlich eine immer wichtigere Rolle spielen wird. Während in der bergigen und wasserreichen Schweiz hauptsächlich Pumpspeicherkraftwerke zur Stromspeicherung eingesetzt werden, ist das in anderen Regionen nicht möglich. Zum Beispiel in der Nordsee, wo riesige Windmühlenparks auch nachts Strom liefern, ist eine bessere Speichermöglichkeit von zentraler Bedeutung. Ebenso in Regionen ohne Stromleitungen, wo aber Sonnen- oder Windenergie in grosser Menge anfallen.
Die Lagerung von Wasserstoff war jedoch bis anhin problematisch: Das Gas wird komprimiert und in Flaschen mit grossem Druck gelagert. Die von HyBiom entwickelte Aufbewahrungsmöglichkeit beruht auf einer Metallverbindung, die den Wasserstoff wie ein Schwamm aufsaugt. Die Technologie ist bereits seit 20 Jahren bekannt und wurde nun von Professor Andreas Züttel (EMPA Dübendorf) optimiert. Beteiligt sind ausserdem sein Doktorand Florian Buchter, der Bieler Elektroingenieur Benjamin Fümi und Rainer Warth.
Bestes Traninigsangebot – aber uneffiziente Lizenzverfahren
«Die neuen Unterstützungsangebote für Jungunternehmer werden eine ganze Generation verändern», ist der angehende Unternehmer überzeugt. Europaweit bietet die Schweiz seiner Ansicht nach eines der besten Modelle, um Firmengründungen zu fördern. Zu langsam geht Warth jedoch die Technologietranser-Prozedur. Für die Lizenzierung wünschte er sich ein effizienteres Verfahren.
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Links zum Artikel:
http://www.hybiom.com
http://mypage.bluewin.ch/zuttel/Homepage/Z_HP.htm
http://www.venturelab.ch
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