Donnerstag, 21. Dezember 2006 / 09:30:00
Hochfrequente Signale aus dem Zürcher Technopark
Weil der Weg von der Idee zur eigenen Firma meist länger ist als erwartet, nutzten die beiden Jungunternehmer der Halbleiterfirma AnaPico AG die Unterstützungsangebote der Förderinitiative venturelab und der nationalen Förderagentur für Innovation KTI. (as)
«CTI certified» steht gross auf der Homepage der AnaPico AG: Die im Oktober 2005 gegründete Halbleitertechnikfirma hat das CTI Start-up Label im Herbst 2006 nach einem neunmonatigem Coaching erhalten. «Bereits der Prozess half uns sehr bei der Suche nach Investoren sowie beim Erstellen eines sauberen Businessplans», sagt Jungunternehmer Jakub Kucera.
Und das CTI Start-up Label, das einen sehr guten Ruf als Türöffner geniesst, hat die Chancen nochmals verbessert. Die Finanzierung der AnaPico AG ist inzwischen denn auch für zwei Jahre sichergestellt. Die Firma konnte zudem im November aus einer Rüschliker Garage in den Technopark Zürich umziehen. Lott und Kucera arbeiten zur Zeit mit zwei Praktikanten, planen jedoch, nächstes Jahr ein bis zwei Leute einzustellen.
In Tunnels und auf dem Bau
AnaPico entwickelt Komponenten und Zubehörprodukte für elektronische Messinstrumente im Hochfrequenzbereich, die zum Beispiel zur Charakterisierung von GSM-Antennen und Wireless Lan einsetzbar sind. Auch bei der optischen Datenübertragung kommen die Produkte zum Einsatz. Sie sollen das drahtgebundene Übertragen von drahtlosen Signalen in gut abgeschirmte Räume wie etwa Tunnels ermöglichen. Der Markt ist sehr vielseitig; aufgrund der Miniaturisierung können die Komponenten auch in neuen Bereichen zur Anwendung kommen. Zum Beispiel werden mit der Technik auch Feldinstrumente entwickelt, die die Bodenbeschaffung analysieren können. Sie kommen in der Baubranche zum Einsatz.
Da die Komponenten in den Systemen der Gesamtprodukte erst getestet werden müssen, ist der Zyklus für eine neue Entwicklung langwierig. Bis eine grössere Bestellung eingeht, kann es 12 bis 18 Monate dauern. Bereits ist jedoch ein Highspeedsampler als erstes Produkt von AnaPico marktreif.
Viel Unterstützung auf dem Weg von der Idee zur Firma
«Am Anfang hatten wir nur eine vage Idee», erzählt Kucera, der aus der Halbleitertechnik kommt. Zusammen mit dem Messtechniker Urs Lott betrieb er zuerst einmal neben seinem Vollzeitjob intensive Marktforschung. Die beiden besuchten die Workshops der Förderinitiative «venturelab». Eine grosse Hilfe war auch die Unterstützung von Rolf Lüscher, dem pensionierten Vizedirektor von Philips, der dem neuen Unternehmen seine Erfahrung und sein Netzwerk zur Verfügung stellte.
Neuerdings bietet die Förderagentur für Innovation, die das CTI-Label vergibt, auch ein Post Label Coaching an. Davon wollen die beiden Jungunternehmer punktuell profitieren, indem sie sich hie und da eine externe Meinung einholen. Denn um eine Firma zu gründen, brauche es einen langen Atem, weiss Kucera: «Alles dauert immer länger, als man denkt.»
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