Saddam Hussein bei Tikrit beigesetzt

Das meldeten arabische und amerikanische Medien übereinstimmend. Ein Korrespondent des US-Senders CNN berichtete, rund 100 Menschen seien bei der Beerdigung zugegen gewesen. Auch der Gouverneur der Provinz Salaheddin habe teilgenommen.

Saddam sei auf dem selben Friedhof begraben worden, auf dem auch seine 2003 bei einem Gefecht mit US-Soldaten getöteten Söhne Udai und Kusai liegen.

Der Ex-Diktator war in der Nacht zum Samstag wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit hingerichtet worden. In der Nacht waren seine sterblichen Überreste einer Delegation des Stammes Albu Nasser übergeben worden, dem Saddam Hussein angehörte.

Hinrichtung im Internet veröffentlicht

Die vollständige Videoaufnahme von der Hinrichtung Saddam Husseins wurde im Internet veröffentlicht. Die Aufnahme ist von mittelmässiger Bild- und Tonqualität.

Darin ist unter anderem zu hören, wie Zeugen der Exekution wenige Augenblicke vor dem Tod des irakischen Ex-Präsidenten den Namen seines grössten schiitischen Widersachers riefen, des Radikalen Moktada Sadr.

Saddam wirkte ruhig

Insgesamt ist die vermutlich mit einem Handy gemachte Aufnahme zwei Minuten und 38 Sekunden lang.

Immer wieder waren Blitzlichter von Fotoapparaten zu sehen, während die Schlinge um den Hals des früheren Staatschefs gelegt wurde. Saddam Hussein zeigte keine Gefühle und wirkte sehr ruhig.

Die Anwesenden, die sich in dem engen Raum drängten, begannen gemeinsam mit dem zum Tode Verurteilten, das letzte Gebet zu sprechen. Dann ertönten die Rufe «Moktada, Moktada, Moktada!».

Saddam Hussein sagte das muslimische Glaubensbekenntnis. Die Falltür öffnete sich, noch während er betete. Die letzten Bilder zeigen den am Galgen baumelnden Leichnam. Der Tote hatte die Augen geöffnet. Saddam hatte eine Kapuze über dem Kopf verweigert.

rr (Quelle: sda)

In Verbindung stehende Artikel: