Saddams Tage sind gezählt

Der Urteilsspruch könne «ab Mittwoch zu jedem Zeitpunkt» vollstreckt werden. Die Entscheidung wurde laut Schaheen von den neun Richtern einstimmig gefällt. Saddams Verteidiger zeigten sich von der Entscheidung des Berufungsgerichts nicht überrascht.

«Dies sind politische Gerichte, die mit Rechtmässigkeit nichts zu tun haben, denn sie wurden von Invasoren (...) eingesetzt», sagte Chalil al-Duleimi, der Leiter des Verteidigerteams der Nachrichtenagentur dpa. Das Urteil sei Ausdruck von «Siegerjustiz».

Massaker an Schiiten

Der 69-Jährige Saddam Hussein war Anfang November wegen eines Massakers an Schiiten vor fast 25 Jahren zum Tode durch den Strang verurteilt worden. Das Sondertribunal warf ihm Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor.

Das Berufungsgericht bestätigte auch die Todesstrafe für zwei von Saddam Husseins Helfershelfern bei dem damaligen Massaker - seinen Halbbruder Barsan al-Tikriti und und den ehemaligen Richter Awad al- Bander.

Empfehlung: Vizepräsidenten auch hinrichten

Das Gericht empfahl zudem, die Strafe für den ehemaligen Vizepräsidenten Taha Jassin Ramadan zu verschärfen: Er solle ebenfalls hingerichtet werden und nicht nur lebenslang in Haft.

Gegen den 69-jährigen Saddam Hussein läuft ein zweiter Prozess wegen Völkermordes an den Kurden. Dabei geht es um die so genannte Anfal- Militärkampagne, bei der 1987 und 1988 bis zu 100 000 Kurden ums Leben gekommen waren.

Der Prozess könne ohne Saddam Hussein fortgesetzt werden, sagte Schaheen. Weitere Anklagen gegen Saddam Hussein und andere Funktionäre sind noch hängig.

fest (Quelle: sda)

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