Dienstag, 7. November 2006 / 21:08:21
EU will nichts wissen von AOC-Emmentaler
Bern - Von einer Anerkennung von AOC-Emmentaler will die EU-Kommission weiterhin nichts wissen. Doch sonst traf Bundesrätin Doris Leuthard bei ihrem ersten Arbeitsbesuch in Brüssel auf viel Wohlwollen.
Sie habe die EU-Landwirtschaftskommissarin über die Abklärungen für ein Agrarfreihandelsabkommen informiert und positive Signale erhalten, sagte Leuthard nach dem Treffen mit Mariann Fischer Boel. Die EU sei an weiterer Marktöffnung interessiert, erklärte auch Fischer Boels Sprecher.
Noch ist jedoch auf keiner Seite der Entscheid für ein Verhandlungsmandat gefallen. Der Bericht soll dem Bundesrat kommenden Frühling vorgelegt werden.
Rascher könnten Verhandlungen über eine Anerkennung der Schweizer Ursprungsbezeichnungen (AOC) in der EU beginnen. Die EU-Kommission will in den kommenden Wochen von den EU-Staaten ein Verhandlungsmandat beantragen.
Die Schweiz strebt dabei eine gegenseitige Anerkennung der Regeln - und somit aller registrierter AOC-Produkte - an. So präzise wollte sich die EU-Kommission noch nicht äussern, Klarheit wird erst das Verhandlungsmandat bringen.
Stärkere Zusammenarbeit auf internationaler Ebene
Das hat sicher auch damit zu tun, dass vor wenigen Wochen das Bundesgericht den Weg frei machte für die AOC-Registrierung des Emmentalers. Schon gegen die Schweizer Registrierung hatten sich ausländische Hersteller gewehrt.
Das Gespräch von Leuthard mit EU-Vizekommissionspräsident und Industriekommissar Günter Verheugen drehte sich hauptsächlich um die Bestrebungen Berns und Brüssels für mehr Wachstum und Bürokratieabbau. Dabei stellten beide Seiten fest, dass man in die gleiche Richtung gehe.
Beim Ministertreffen der EFTA- und EU-Staaten stand die Energie- und die Klimapolitik im Zentrum. Dabei unterstützte Leuthard eine stärkere Zusammenarbeit auf internationaler Ebene, wie sie erklärte.
smw (Quelle: sda)
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