Mittwoch, 27. September 2006 / 15:57:22
Emmentaler bekommt AOC-Eintrag
Bern - Dem Eintrag des Emmentalers ins Register der geschützten Ursprungsbezeichnungen (AOC/GUB) steht nichts mehr im Wege.
Das Bundesgericht hat zwei Beschwerden aus Frankreich und Deutschland abgeweisen, wie Emmentaler Switzerland (ES) mitteilte.
Die Richter in Lausanne hätten damit sämtliche noch hängigen Beschwerden von ausländischen Firmen und Organistionen abgelehnt und die Registrierung von Emmentaler AOC bestätigt, heisst es in einer Medienmitteilung von ES.
Der Streit begann vor sechs Jahren. Im Juni 2000 beantragte die Sortenorganisation Emmentaler Switzerland beim Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) für Schweizer Emmentaler die Verleihung des Labels AOC (Appellation d´origine contrôlée, Geschützte Ursprungsbezeichnung).
Mehrere Beschwerden aus dem In- und Ausland
So sollte Emmentaler Käse vor Imitationen geschützt werden. Im September 2004 hiess das BLW den Eintrag gut. Gegen diesen Entscheid gingen mehrere Beschwerden aus dem In- und Ausland ein. Jene aus der Schweiz wurden zurückgezogen oder auf dem Verhandlungsweg beigelegt.
Die beiden übrig gebliebenen Beschwerden aus Deutschland und Frankreich wurden im Februar 2006 von der Rekurskommission des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements (EVD) abgewiesen. Sie bezeichnete die Einsprachen aus dem Ausland als nicht zulässig.
Die ausländischen Beschwerdeführer zogen den Entscheid ans Bundesgericht weiter. Dieses wies die Beschwerde nun ab. Damit könne Emmentaler registriert werden und AOC-Schutz geniessen, schreibt ES.
Pflichtenheft für die Herstellung
Der AOC-Registereintrag schützt die Tradition und die Qualität von Emmentaler Käse in der Schweiz. Käsereien, die Emmentaler herstellen, müssen sich an ein Pflichtenheft für die Herstellung halten.
Neben den Vorschriften bei der Herstellung gibt es auch Gebietsvorschriften: Es dürfen nur Käsereien in bestimmten Gebieten Emmentaler produzieren. Die rund 270 berechtigten Käsereien liegen vorwiegend in den Kantonen Bern, Luzern, Thurgau und St. Gallen.
Die Schweiz und die EU wollen noch 2006 über die gegenseitige Anerkennung von den geschützten AOC-Ursprungsbezeichnungen verhandeln.
rr (Quelle: sda)
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