Freitag, 27. Oktober 2006 / 17:37:43
Wildhüter schiesst Wolf im Goms
Goms - Im Goms VS ist ein Wolf getötet worden. Ein Wildhüter hat das Tier in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag erlegt.
Es handelt sich um eine Wölfin, die im Sommer innerhalb von 30 Tagen 26 Schafe gerissen hat.
Der Kanton hatte das Tier deshalb Ende August zum Abschuss freigegeben. Danach verlor sich die Spur der Wölfin bis Mitte September. Eine Woche vor Beginn der Jagdsaison starben im Geretal bei Oberwald VS zwei Schafe. Eines davon wurde mit Sicherheit von einem Wolf gerissen, wie Peter Scheibler, Chef der Walliser Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere erklärte.
Trotz der Hochjagd, als sich neben den Wildhütern auch Hobbyjäger auf die Wolfspirsch begaben, verlor sich die Spur der Wölfin erneut.
Wie der Kanton Wallis mitteilte, machte sie sich erst diese Woche wieder bemerkbar. Sie riss ein Hirschkalb. Die Wildhüter, die das Gebiet überwachten, wo die Wölfin Schafe gerissen hatte, legten sich deshalb beim Riss auf die Lauer. Mit Erfolg: In der Nacht auf Donnerstag gelang der Abschuss.
Genaue Analyse im Tierspital Bern
Zum Ort, wo die Wölfin abgeschossen wurde, wollten die Behörden keine Angaben machen. Der Kadaver des Tiers wurde ins Tierspital Bern zur genauen Analyse überführt. Die Autopsie soll Aufschluss über Alter und Verfassung des Tiers geben.
Unklar ist, ob geklärt werden kann, ob die Wölfin wirklich alle ihr zur Last gelegten Schafsrisse - insgesamt 34 oder 35 - begangen hat. «Bislang ist dies genetisch nicht nachgewiesen», sagte Reinhard Schnidrig, Chef der Sektion Jagd, Wildtiere und Waldbiodiversität beim Bundesamt für Umwelt (BAFU).
Die Wölfin war vermutlich im April in die Schweiz eingewandert. Am 12. April hatte sie oberhalb von Gluringen VS ein Hirschkalb gerissen. Eine Gen-Analyse von Kotproben hatte gezeigt, dass das Tier aus einem italienischen Rudel stammte. Es war der 14. Wolf, der seit 1995 in der Schweiz nachgewiesen wurde.
smw (Quelle: sda)
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