Samstag, 14. Oktober 2006 / 13:37:18
US-Abgeordneter schuldig gesprochen
Washington - Der Republikaner Bob Ney aus Ohio ist als erster US-Abgeordneter im Abramoff-Korruptionsskandal schuldig gesprochen worden.
Der 52-jährige Abgeordnete des Repräsentantenhauses plädierte vor Gericht auf schuldig. Er habe illegal Reisen, Essen, Getränke, Konzert- und Sportkarten von dem Lobbyisten Jack Abramoff oder dessen Klienten angenommen und sei im Gegenzug politisch tätig geworden. «Ich habe Dinge falsch eingeschätzt und mich auf eine Art verhalten, auf die ich nicht stolz bin», sagte Ney nach der Verhandlung.
Ney drohen bis zu zehn Jahre Haft. Als Teil einer Abmachung mit der Staatsanwaltschaft hat diese 27 Monate empfohlen. Richterin Ellen Segal Huvelle wies darauf hin, dass sie nicht an diese Empfehlung gebunden sei. Das Strafmass soll am 19. Januar verkündet werden.
Ney räumt Sitz
Ney hat angekündigt, in den kommenden Wochen seinen Sitz im Repräsentantenhaus räumen zu wollen. Wegen der politischen Auswirkungen des Falls kurz vor den Kongresswahlen fordern seine Parteikollegen von ihm jedoch, den Posten sofort aufzugeben.
«Was der Abgeordnete Ney gemacht hat, ist nicht typisch für die Republikanische Partei», sagte der Sprecher des US-Präsidialamts, Tony Snow. «Es ist bezeichnend für den Abgeordneten Ney und er sollte zurücktreten.»
Harter Schlag für Partei
Der Skandal hat die Republikaner vor den Kongresswahlen am 7. November hart getroffen. Abramoff soll hochrangige Mitglieder der Partei von Präsident George W. Bush bestochen haben.
Abramoff hat gestanden, Abgeordneten Geschenke gemacht zu haben, damit sie seine Anliegen bevorzugt behandeln. Abramoff wurde wegen eines anderen Vergehens zu fünf Jahren und zehn Monaten Gefängnis verurteilt.
Rücktritt DeLays
Einer der einflussreichsten Republikaner im Repräsentantenhaus, Mehrheitsführer Tom DeLay, hatte wegen seiner Verstrickung in die Affäre sein Mandat niedergelegt. Er hat jedes Fehlverhalten bestritten.
ht (Quelle: sda)
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