Dienstag, 12. September 2006 / 17:55:29
Papst verurteilt den Atheismus als Irrweg
Regensburg - Eine Viertelmillion Gläubige sind in Regensburg zum letzten grossen Gottesdienst von Papst Benedikt XVI. auf der Bayern-Reise zusammengekommen.
Der Papst verurteilte in seiner Predigt den Atheismus als aus Gottesangst geborenen Irrweg. Der Glaube sei auch in der modernen Welt unverzichtbar, erklärte Benedikt XVI. beim Gottesdienst unter freiem Himmel bei strahlendem Sonnenschein auf dem Islinger Feld am Stadtrand von Regensburg.
Zudem prangerte er «die lebensgefährlichen Erkrankungen der Religion» und «die Zerstörungen des Gottesbildes durch Hass und Fanatismus» an.
Während des Gottesdienstes kam es zu einem Zwischenfall. Ein Mann stürmte auf den Altarhügel zu, wurde aber von Sicherheitskräften überwältigt. Zur Messe war der Papst im Papamobil gefahren. Dabei wurde er mit «Benedetto»-Rufen gefeiert.
Keine Fortschritte bei der Ökumene
Bei einer ökumenischen Vesper am Abend im Regensburger Dom verzichtete das katholische Kirchenoberhaupt auf ein konkretes Zeichen der Annäherung von Katholiken und Protestanten.
Ein solches Zeichen hatten sich vor allem evangelische Christen erhofft. Benedikt XVI. hob nur das gemeinsame Gottesbild hervor. Zum Abendlob waren auch Vertreter orthodoxer Kirchen eingeladen.
Der evangelische Landesbischof Johannes Friedrich erwiderte, die Einheit der Christen äussere sich im gemeinsamen Bekenntnis zu Christus, aber «nicht in Uniformität».
Rückkehr in die alte Heimat
Die Innenstadt von Regensburg war für den Autoverkehr gesperrt, ebenso ein Teil der Autobahn. Der Papst hat in der Stadt an der Donau auch ein Privathaus, wo er auch während seiner Zeit im Vatikan jedes Jahr einige Wochen verbrachte. Von 1969 bis 1977 hatte Ratzinger an der Universität der Stadt gelehrt.
Der Papst ist Ehrenbürger von Regensburg und im Stadtteil Pentling nach wie vor als Einwohner gemeldet. In Regensburg lebt auch sein drei Jahre älterer Bruder Georg, der von 1964 bis 1994 den Chor Regensburger Domspatzen leitete.
Am Mittwoch wollen die beiden einige private Stunden verbringen. Zudem wollen sie das Grab ihrer Eltern und ihrer Schwester Maria besuchen. Die Papst-Reise geht am Donnerstag zu Ende.
smw (Quelle: sda)
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