Sonntag, 6. August 2006 / 09:50:30
«Castro hat keinen Krebs»
Sucre - Der kubanische Vizepräsident Carlos Lage hat Berichte einer brasilianischen Zeitung dementiert, wonach der «Revolutionsführer» Fidel Castro an Magenkrebs leide.
Castro erhole sich gut von der Darmoperation, der er sich am vergangenen Montag unterzogen habe, und habe keinen Krebs, erklärte Lage in Boliviens Hauptstadt Sucre. Fidel Castro werde die Regierungsgeschäfte in «einigen Wochen» wieder übernehmen. Verschiedene Politiker hatten sich in Sucre zur Parlamentseröffnung eingefunden.
Die gewöhnlich sehr gut informierte Tageszeitung «Folha de Sao Paulo» hatte am Samstag unter Berufung auf Regierungskreise in Brasilia berichtet, Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva sei von der Regierung in Havanna informiert worden, Castro habe einen bösartigen Magentumor.
Auch Morales dementiert
In Sucre versicherte auch Boliviens Staatspräsident Evo Morales, Castro gehe es inzwischen wieder besser. «Er hat sich bereits erholt. Es fehlt nur noch, dass Compañero Fidel Castro die Führung des Landes wieder übernimmt», sagte der linksgerichtete Morales.
Der knapp 80-jährige Castro hatte am Montag nach einer Darmoperation erstmals seit der Revolution von 1959 seine Ämter abgegeben. Mit der Regierungsarbeit wurde Fidels knapp fünf Jahre jüngerer Bruder Raúl beauftragt. In Havanna hiess es bisher nur, Fidel Castro habe eine Darmblutung erlitten.
Laut «Folha de Sao Paulo» gilt aber im Fall von Castros Tod Aussenminister Felipe Pérez Roque als erster Kandidat auf die Staatspräsidentschaft Kubas. Pérez Roque sei Fidel sehr treu, wisse aber von der Notwendigkeit einer Flexibilisierung der sozialistischen Karibikinsel im wirtschaftlichen Bereich.
li (Quelle: sda)
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