Samstag, 29. Juli 2006 / 12:38:56
Israel lehnt Feuerpause ab
Jerusalem/Beirut - Israel hat die von den Vereinten Nationen (UNO) angeregte Feuerpause bei der Libanon-Offensive abgelehnt. Es gebe dafür keinen Anlass, sagte ein Regierungssprecher in Jerusalem.
Israel habe bereits einen Hilfskorridor in das Nachbarland geöffnet. Das eigentliche Problem sei die libanesische Hisbollah-Miliz. Sie verhindere Hilfslieferungen in den südlichen Landesteil, um die Lage zusätzlich zu verschärfen, sagte der Sprecher.
UNO-Nothilfekoordinator Jan Egeland hatte am Freitag eine 72- stündige Feuerpause vorgeschlagen. So solle es ermöglicht werden, ältere Menschen, Kinder und Verwundete aus dem Krisengebiet zu schaffen, argumentierte er. Zudem werde die Versorgung der Menschen vor Ort erleichtert.
Die israelische Luftwaffe griff am frühen Morgen erneut über 50 Ziele in Libanon an. Am 18. Tag des Konflikts wurden laut einem Armeesprecher 37 Gebäude und Einrichtungen der radikal-islamischen Hisbollah attackiert.
Kämpfe in Hisbollah Hochburg halten an
Die Kämpfe um den libanesischen Grenzort Bint Dschbeil dauerten an. Die Hochburg der Hisbollah wird immer noch nicht voll von den Israelis kontrolliert. Sechs israelische Soldaten wurden leicht verletzt.
Es gab keine Berichte über einen Raketenbeschuss Nordisraels durch die Hisbollah. Diese hatte am Freitag noch einmal rund 100 Raketen auf israelischen Territorium abgefeuert. Der jüdische Staat wurde dabei erstmals mit Raketen aus iranischer Fabrikation beschossen. Verletzt wurde niemand.
Luftangriffe werden fortgesetzt
Auch an der zweiten Front, dem Gazastreifen, setzte Israel seine Luftangriffe fort. Israel nahm am Morgen eine mutmassliche Waffenfabrik der Hamas im palästinensischen Gazastreifen unter Beschuss. In dem Werk seien Geschosse hergestellt und auch gelagert worden, teilte die Armee mit.
Zudem hätten die Streitkräfte einen Tunnel an der israelisch- ägyptischen Grenze nahe Rafah bombardiert. Über Opfer wurde nichts bekannt.
Israel führt seit rund einem Monat eine Offensive in dem Küstengebiet durch. Auslöser war die Entführung eines israelischen Soldaten durch radikale Palästinenser. Seitdem sind mindestens 150 Palästinenser getötet worden, die Hälfte davon mutmassliche Extremisten.
fest (Quelle: sda)
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