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Der Chef der libanesischen Hisbollah, Hassan Nasrallah, ist ein glänzender Rhetoriker und kann so die Leute «packen».

 
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Freitag, 28. Juli 2006 / 11:06:31

«Meine Söhne für Scheich Hassan»

Beirut - Wer Al-Manar, den Fernsehsender der libanesischen Hisbollah, einschaltet, hört dort neben Säbelrasseln und patriotischer Musik immer wieder auch Frauen, die der Partei, ihrer Miliz und Parteichef Hassan Nasrallah ewige Treue schwören.

«Ich habe vier Söhne, und ich bin bereit, sie alle Scheich Hassan Nasrallah zu geben, damit sie im Kampf gegen Israel zu Märtyrern werden», sagt eine von ihnen. Auch in den Notunterkünften der Vertriebenen findet man viele Mütter und Kinder, die die Parolen der Hisbollah aufsagen.

Die Gründe für diese Treue bis in den Tod, die für Aussenstehende oft kaum zu begreifen ist, sind vielschichtig. Zum Einen ist die Hisbollah eben nicht nur eine Miliz, sondern auch eine politische Partei, die in den vergangenen zwei Jahrzehnten ein funktionierendes Netz von sozialen Diensten aufgebaut hat.

Ausserdem ist die schiitische Hisbollah seit dem Abzug der israelischen Armee aus Südlibanon im Jahr 2000 auch für viele sunnitische Araber eine Organisation, die nach den Kriegen gegen Israel, «die Ehre der Araber wieder hergestellt hat».

Rhetoriker Nasrallah

Denn aus arabischer Sicht entschlossen sich die Israelis damals alleine wegen des Widerstandes der Hisbollah-Kämpfer zum Abzug. Nicht unterschätzen sollte man auch die Wirkung, die der brilliante Rhetoriker Nasrallah gerade auf die einfachen Leute hat.

Der Personenkult um den «Scheich» ähnelt dem, was in der Region sonst für Staatsoberhäupter veranstaltet wird. Nasrallah-Poster hängen in den Schiiten-Vierteln an Laternenmasten, hinter der Windschutzscheibe und in der Vitrine von Friseursalons.

Auch ein Teil der Sunniten, Drusen und Christen in Libanon ist zufrieden, dass die Hisbollah der technologisch überlegenen israelischen Armee bei ihrem bisher eher langsamen Vormarsch im Süden schmerzhafte Verluste beibringt.

Und selbst diejenigen, die im Grunde für die Partei sind, aber für den Kampf gegen Israel trotzdem nicht ihr Leben, ihre Söhne und ihr mit Haus opfern wollen, halten sich jetzt bedeckt. Keiner will sich verdächtig machen oder vor seinen Nachbarn als «Verräter» darstehen.

Unklare Zahl von Kämpfern

Wie viele junge Schiiten sich den Kämpfern Nasrallahs angeschlossen haben, kann man erahnen, wenn man die libanesischen Notunterkünfte besucht, in denen die vor den Bomben geflohenen Familien aus dem Süden und aus den Schiiten-Vororten von Beirut Unterschlupf gefunden haben.

Männer im Alter zwischen 18 und 40 Jahren sieht man hier kaum. Das ist auch unter den 750 Vertriebenen, die in der Marun-Abud-Oberschule in Alej oberhalb von Beirut Unterschlupf gefunden haben, nicht anders. Hier steht Nadschi Chalil an diesem schwülen Sommernachmittag mit ihren zwei jüngsten Töchtern an, weil Brot verteilt wird. Die Frau war aus ihrem Haus in Sreife bei Tyrus geflohen, nachdem die ersten Bomben das Dorf getroffen hatten.

Sie ahnte schon, dass ihr Haus nicht unbeschadet bleiben würde. Denn 200 Meter weiter hatte die Hisbollah ein so genanntes Zentrum. Auf die Frage, ob sie bereit wäre, ihren Sohn an die Front zu schicken, antwortet Chalil: «Jeder hat seine Meinung. Gott schütze alle unseren jungen Männer.»

Anne-Beatrice Clasmann (Quelle: dpa)

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