Freitag, 21. Juli 2006 / 09:03:51
Schutz für Zivilbevölkerung in der Libanon-Krise
New York - In einer offenen Debatte über den andauernden Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah an der UNO in New York ergreift heute auch die Schweiz das Wort. Sie fordert einen besseren Schutz der Zivilbevölkerung.
Die Schweiz sei sich bewusst, dass sie zur Lösung des Konfliktes keine führende Rolle spiele, sagte der Schweizer Botschafter, Peter Maurer, vor Medienvertretern in New York. Als Depositarstaat der Genfer Konventionen habe sie aber einen legitimen Grund, sich für die Rechte der Zivilbevölkerung einzusetzen, sagte der Botschafter.
Die Schweiz unterstützt im Wesentlichen die Bemühungen von Generalsekretär Kofi Annan. Sie ist für einen sofortigen Waffenstillstand und fordert den raschen Zugang von humanitären Helfern zur Not leidenden Bevölkerung in den Gebieten beider betroffenen Staaten.
Bern schliesst sich zudem Annans Ansicht an, dass Israels Reaktion auf die Hisbollah-Bomben unverhältnismässig sei. Das Prinzip des ausgewogenen Verhältnisses einer militärischen Reaktion sei in den Kernsätzen der Genfer Konventionen festgehalten, sagte Maurer vor Journalisten.
Verboten, zivile Ziele anzugreifen
Danach sei es streng verboten, zivile Ziele anzugreifen. Dies gelte nicht nur für staatliche Truppen, sondern auch für Nichtregierungs-Milizen, hielt Maurer fest.
Auch der «Genfer Initiative» genannte Friedensplan zwischen Israel und den Palästinesern sei noch nicht vom Tisch und werde wieder diskutiert werden, sobald man eine Lösung der gegenwärtigen Krise gefunden habe, sagte Maurer.
smw (Quelle: sda)
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