Freitag, 21. Juli 2006 / 13:24:03
USA befürwortet Militäroffensive im Libanon
Beirut - Die USA haben UNO-Forderungen nach einer sofortigen Waffenruhe im Nahen Osten zurückgewiesen. Damit sprachen sie Israel weiter ihre Unterstützung bei der Militäroffensive im Libanon aus.
«Es ist nicht angebracht, über eine Feuerpause zu sprechen, als sei diese das Patentrezept in dieser Situation, wo eine umfassende Lösung fehlt», sagte der US-Botschafter bei der UNO, John Bolton.
Auch die israelische Bevölkerung steht laut einer Umfrage der Zeitung «Maariv» nahezu geschlossen hinter der Militäroffensive gegen den Libanon.
Demnach befürworten 90 Prozent der Israelis, dass ihre Armee mit den Angriffen fortfährt, bis die Hisbollah-Miliz aus dem Süden des Libanon vertrieben ist. Erst dann sollten nach Ansicht der Befragten Verhandlungen über die Freilassung der zwei von der Miliz entführten israelischen Soldaten beginnen.
Grosse Mehrheit akzeptiert Reaktion der Armee
95 Prozent hielten die Reaktion der Armee auf die Entführung der Männer für gerechtfertigt, im Vergleich zu 86 Prozent zu Beginn der Woche. Nur 8 Prozent sprachen sich in der neuen Umfrage für ein Ende der Angriffe auf das Nachbarland und einen Beginn von Verhandlungen aus.
Ob bei der Befragung israelische Araber miteinbezogen wurden, ist nicht bekannt. Sie machen rund 20 Prozent der Bevölkerung aus und sehen die Offensive zum Teil gespalten. Seit Beginn der Kämpfe kamen im Libanon 312 Menschen ums Leben, auf israelischer Seite gab es 34 Todesopfer.
Heftige Schiessereien
Die israelische Armee weitete inzwischen ihre Angriffe auf Stellungen der Hisbollah-Miliz im Süden des Libanons aus. Israelische Medien berichteten, inzwischen seien mehrere tausend Soldaten auf libanesischer Seite der Grenze im Einsatz.
Dabei habe es heftige Schiessereien mit Kämpfern der von Iran unterstützen Schiiten-Miliz gegeben. Unterdessen bombardierte die israelische Luftwaffe mehr als 40 Ziele im Libanon. In der Nacht kollidierten zwei israelische Militärhelikopter in der Nähe der libanesischen Grenze. Dabei wurden fünf Soldaten verletzt.
Israel erklärte sich bereit, Hilfslieferungen nach Libanon zu zu lassen. «Das libanesische Volk ist nicht unser Feind, und wir haben nicht die Absicht, eine menschliche Katastrophe herbeizuführen», sagte ein Aussenministeriumssprecher. Die UNO hatten zuvor vor einer Lebensmittelknappheit in Libanon gewarnt.
smw (Quelle: sda)
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