Dienstag, 16. Mai 2006 / 16:32:54
Slowenien bekommt 2007 den Euro
Strassburg - Slowenien soll auf Anfang nächsten Jahres Mitglied der Eurozone werden. Dagegen darf Litauen den Euro noch nicht einführen.
Die EU-Kommission in Strassburg lehnte ein Beitrittsgesuch Litauens zur Gemeinschaftswährung wegen überhöhter Inflation ab. «Litauen erfüllt alle Konvergenzkriterien - ausser das der Inflation», sagte EU-Währungskommissar Joaquín Almunia. Er wünsche sich, dass Litauen bald alle Kriterien erfülle.
Mit Litauen ist ein Konflikt programmiert, da die sozialdemokratische Regierung von Ministerpräsident Algirdas Brazauskaus die Ablehnung nicht hinnimmt. Sie will das Thema auf die Tagesordnung des EU-Gipfels am 15. und 16. Juni in Brüssel bringen, berichteten Diplomaten in Brüssel.
Kein zweites Griechenland
Litauen überschreitet den Referenzwert bei der Inflation von 2,6 Prozent nur geringfügig um 0,1 Punkte. Der deutsche Europaparlamentarier Alexander Radwan sagte, die Kommission dürfe sich aber «kein zweites Griechenland erlauben».
Griechenland war 2001 in den Euro-Club gekommen - auf der Basis frisierter Haushaltszahlen, wie sich später herausstellte. Radwan sagte, die Beitrittskriterien zur Eurozone seien eindeutig.
Erstes Land in Osteuropa
Dagegen befürwortete die Kommission den Antrag Sloweniens zur Euro- Einführung am 1. Januar 2007. Slowenien erfülle die im EU-Vertrag festgeschriebenen Bedingungen, teilte die Kommission mit. Das Land wird damit voraussichtlich das erste der zehn neuen osteuropäischen EU-Länder sein, das den Euro einführt.
Die Euro-Einführung hängt davon ab, dass Inflation, Zinsen und Staatsschulden niedrig genug sind und der Wechselkurs in den vergangenen zwei Jahren zum Euro möglichst stabil war. Die endgültige Entscheidung treffen die EU-Finanzminister voraussichtlich am 11. Juli.
ht (Quelle: sda)
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