Dienstag, 11. Juli 2006 / 13:52:58
Slowenien führt 2007 den Euro ein
Brüssel - Als erstes der neuen EU-Mitglieder führt Slowenien 2007 den Euro ein. Die europäischen Finanzminister gaben in Brüssel endgültig grünes Licht für die Aufnahme Sloweniens in die Währungsunion.
Begleitet wurde der formale Beschluss zur Aufnahme Sloweniens in die Eurozone durch eine Feier in Brüssel. Slowenien wird das 13. Land der Europäischen Union sein, das den Euro einführt. Ab dem 1. Januar werden zwei Millionen Slowenen statt mit Tolar mit Euro bezahlen.
Die Finanzminister legten den Wechselkurs bei 239,64 Tolar für einen Euro fest. Dies entspricht dem bisherigen Leitkurs im Europäischen Wechselkursmechanismus.
Zuvor hatten bereits die EU-Staats- und Regierungschefs und die Europäische Zentralbank der Aufnahme Sloweniens zugestimmt. Slowenien gilt als wirtschaftliches Musterland unter den zehn EU- Mitglieder, die 2004 beigetreten waren.
Alle Kriterien erfüllt
Als einziges dieser neuen EU-Staaten hatte Slowenien die Kriterien einer niedrigen Neuverschuldung, einer begrenzten Gesamtstaatsverschulung, der Zinsen, Währungsstabilität und Inflation erfüllt. Euro-Kandidat Litauen war dagegen an einer zu hohen Inflation gescheitert.
Slowenien muss nach Auffassung der EU-Kommission allerdings noch seine praktischen Vorbereitungen für die Euro-Einführung verbessern. Vor allem Konsumenten und Einzelhandel müssen sich nach einem Ende Juni veröffentlichten Bericht noch besser auf die neue Währung einstellen. Umfragen zufolge befürchten die meisten Slowenen durch den Euro steigende Preise.
Wucher bekämpfen
Slowenien will erstmals in der Geschichte des Euro Geschäfte mit übermässigen Preisaufschlägen an den Pranger stellen. Damit reagiert die Regierung in Ljubljana auf schlechte Erfahrungen in den alten Mitgliedstaaten.
Schon seit dem Frühjahr werden Preise in Slowenien doppelt angeschrieben. Nach Neujahr werden Tolar und Euro nur noch in den ersten zwei Wochen gemeinsam gesetzliches Zahlungsmittel sein, ab Anfang März wird man die alte slowenische Währung nur noch in der Notenbank umtauschen können.
fest (Quelle: sda)
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