Sonntag, 7. Mai 2006 / 09:11:31
Tausende von Post-Stellen in Gefahr
Bern - Post- Verwaltungsratspräsident Anton Menth rechnet damit, dass in den nächsten zehn Jahren bis zu 5000 Arbeitsplätze verschwinden könnten. In den Briefzentren würde die Automatisierung vorangetrieben.
Dies sagte Menth in einem Interview gegenüber dem «SonntagsBlick». Auch bei der Logistik gebe es grössere Produktivitätspotenziale. «Die müssen wir ausschöpfen, das sind wir dem Eigentümer - letztlich dem Volk - schuldig», sagte er.
Bei der SBB sei ein solcher Umbau auch möglich gewesen. Entscheidend sei, dass die Post mit den Mitarbeitern stets anständig, respektvoll und fair umgehe. Das Unternehmen brauche aber Strukturen, die ein langfristiges Überleben garantierten.
Aktiengesellschaft sinnvoll
Die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft sei sinnvoll. Diese Rechtsform erlaube es der Post, sich nach betriebswirtschaftlichen Kriterien zu strukturieren. Menth glaubt auch nicht, dass es deswegen zu Lohnkürzungen kommen wird, weil es bis dahin wohl Branchenarbeitsverträge geben werde.
Es gehe um eine Aktiengesellschaft im alleinigen Besitz des Bundes. Über eine Privatisierung oder gar ein Börsengang müsse der Bund als Eigner befinden.
Personal unter das OR
Vergangene Woche hat der Bundesrat eine Revision der Postgesetzgebung in Auftrag gegeben. Namentlich will er die Umwandlung der öffentlich-rechtlichen Anstalt Post in eine AG vorbereiten. Das Post-Personal soll gemäss Obligationenrecht angestellt werden, und für die Post und ihre privaten Konkurrenten sollen gleiche Bedingungen gelten.
ht (Quelle: sda)
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