Sonntag, 23. April 2006 / 15:36:00
Schweizer Uran und Plutonium im Ausland
Bern - Im Ausland lagern derzeit über 2000 Tonnen Uran und knapp 2500 Kilogramm Plutonium aus den Beständen der Schweizer Kernkraftwerke. Dies ergab eine Umfrage des Bundesamtes für Energie bei den Schweizer Atomkraftwerk-Betreibern.
Das Kernmaterial befindet sich in Deutschland, Frankreich, Schweden, Grossbritannien und in den USA. Wo genau will das Bundesamt für Energie aus Datenschutzgründen nicht sagen. Bekannt ist aber, dass abgebrannte Brennelemente zur Wiederaufbereitung ins englische Sellafield und ins französische La Hague gebracht werden.
Der grösste Teil des Schweizer Kernmaterials im Ausland, nämlich 1642 Tonnen Natururan, war noch nicht in der Schweiz: Es handelt sich um Material, welches die Schweizer KKW für die Herstellung von neuen Brennelementen eingekauft haben.
Der Rest des im Ausland lagernden Schweizer Kernmaterials besteht aus 308 710 Kilo schwach angereichertem Uran, 127 623 Kilo Wiederaufbereitungs-Uran, 14 Kilo abgereichertem Uran sowie 2414 Kilo Plutonium. Thorium und hoch angereichertes Uran lagern die Schweizer KKW im Ausland derzeit nicht.
Neues Kernenergiegesetz
Beat Wieland, Leiter der Sektion Kernenergie beim Bundesamt für Energie, bestätigte einen entsprechenden Bericht der «SonntagsZeitung». Gemäss dem neuen Kernenergiegesetz mussten die Schweizer KKW-Betreiber bis zum 15. April beim Bundesamt für Energie ihre Bestände im Ausland per Ende 2005 deklarieren.
Ab nächstem Juli dürfen keine Brennstäbe mehr nach dem französischen La Hague und dem englischen Sellafield exportiert werden: Laut dem Kernenergiegesetz gilt für die Wiederaufbereitung ein zehnjähriges Moratorium. Atommüll muss grundsätzlich im Inland entsorgt oder bis 2016 zwischengelagert werden.
bert (Quelle: sda)
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