Dienstag, 14. März 2006 / 16:34:28
Rummel um Milosevics Witwe
Belgrad - Der frühere jugoslawische Präsident Slobodan Milosevic kann nun doch in Belgrad beigesetzt werden. Seine Witwe soll der Beerdigung beiwohnen können.
Mit der Entscheidung des Kreisgerichts zur Aufhebung des Haftbefehls gegen die Milosevic-Witwe Mirjana Markovic sei der Familie die Möglichkeit eingeräumt worden, den Gestorbenen in Belgrad beizusetzen, erklärte Kostunica.
Unterdessen hat die Regierungspartei G17 gedroht, die Koalition zu verlassen, sollte für die Milosevic-Ehefrau ein Sonderrecht angewandt werden.
Proteste der Regierung
«Wir sind nicht bereit, in einer Regierung zu sein, die nicht im Stande ist, die Gesetze dieses Landes auf alle Bürger anzuwenden», sagte Präsidiumsmitglied Cedomir Antic.
Hintergrund sind Forderungen, trotz gegenteiliger gesetzlicher Vorschriften die Anklage wegen Amtsmissbrauchs für nichtig zu erklären.
Falls eine Beerdigung in Serbien nicht möglich gewesen wäre, hätte Marko, Milosevics Sohn, den Leichnam seines Vaters zunächst nach Moskau bringen lassen wollen.
«Aufrichtiges Beileid»
Mehr als dreissig mutmassliche Kriegsverbrecher haben derweil in Milosevics Heimat eine Traueranzeige geschaltet. Unter der Überschrift «Letztes Lebewohl für einen Haager Waffenbruder», drückten 34 vor dem UNO-Kriegsverbrecher-Tribunal in Den Haag Angeklagte der Familie Milosevics ihr «aufrichtiges Beileid» aus.
Das UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag gab heute die Einstellung des Verfahrens gegen den verstorbenen ehemaligen jugoslawischen Machthaber formell bekannt. «Sein Tod beendet dieses Verfahren» sagte der Vorsitzende Richter Patrick Robinson.
bsk (Quelle: sda)
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