Sonntag, 26. Februar 2006 / 15:25:24
Schaffhausen lehnt Fremdspracheninitiative knapp ab
Schaffhausen - In Schaffhausen gibt es kein Lernverbot für Französisch an der Primarschule.
Das Stimmvolk hat am Sonntag die Initiative «nur eine Fremdsprache an der Primarschule» mit 51,32 Prozent Nein-Stimmen knapp abgelehnt. Die Fremdsprachen-Initiative wurde mit 14 222 Nein gegen 13 492 Ja abgelehnt. Dem Modell 3/5 der Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK), das Englisch und Französisch ab der dritten, bzw. fünften Klasse vorsieht, steht somit nichts mehr im Weg.
Niemand könne mit diesem Resultat zufrieden sein, sagte Anton Strittmatter, Leiter der Pädagogischen Arbeitsstelle des Schweizerischen Lehrerverbandes LCH, gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Es ändere nichts daran, dass die breite Mehrheit der Lehrerschaft zu wenig Vertrauen in diese Reform habe.
Erfreut ist dagegen die EDK. Wissenschaft und praktische Erfahrungen zeigten, dass Kinder durch frühes Sprachenlernen nicht überfordert seien. Im Gegenteil: Das Lernen im frühen Alter falle ihnen leichter.
In Schaffhausen wird heute wie in den meisten Deutschschweizer Kantonen nach dem Modell 5/7, also Französisch ab der 5. und Englisch ab der 7. Klasse, unterrichtet. Bei einer Anahme der Volksinitiative wäre wegen einer Motion im Kantonsparlament das Frühfranzösisch durch Frühenglisch ausgewechselt worden.
Die EDK liess bei ihrem 3/5-Modell, nach welchem ab 2012/13 unterrichtet werden soll, die Frage nach der Einstiegssprache offen. Ob zuerst die zweite Landessprache oder Englisch unterrichtet wird, sollen die Kantone selber entscheiden. Appenzell Innerrhoden sammelt seit 2001 positive Erfahrungen mit Frühenglisch.
Deutlich, mit 19 585 gegen 7857, stimmten die Schaffhauser einem Kredit von 9,55 Mio. Fr. für die Unterführung Zollstrasse in Neuhausen zu. Das Projekt war von einem Komitee mit Vertretern sämtlicher Parteien unterstützt und kaum bekämpft worden.
fest (Quelle: sda)
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