Indonesien ordnet Massenimpfung an

Angesichts neuer Todesfälle beim Menschen hat die Regierung eine Massenimpfung von Geflügel angeordnet.

Die Gouverneure aller von der Seuche betroffenen Provinzen seien aufgefordert worden, innerhalb eines Monats das Federvieh in ihren Landesteilen impfen zu lassen, sagte ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums der Nachrichtenagentur Antara.

In Indonesien erlagen bislang mindestens 21 Menschen der Tierseuche. Gestern hatten erste Tests das H5N1-Virus auch bei einem Dreijährigen festgestellt, der vorige Woche gestorben war. Die Weltgesundheitsorganisation WHO muss das Resultat allerdings noch bestätigen.

Wenig Tamiflu vorrätig

Um weitere Todesfälle zu verhindern, will die Regierung in Jakarta ausserdem zwölf Millionen Tamiflu-Tabletten an die Bevölkerung in den betroffenen Gegenden verteilten.

Wie die Zeitung «Jakarta Post» berichtete, seien derzeit jedoch lediglich 16 000 Tabletten vorrätig.

Laut Gesundheitsministerin Fadillah Supari soll der Vorrat bis April bei fünf Millionen Tabletten liegen. Indonesien ist mit 215 Millionen Menschen das nach der Bevölkerungszahl viertgrösste Land der Welt.

Weitere Tests abwarten

Seit Ende 2003 sind in Ostasien und dem Nahen Osten mehr als 90 Menschen an der Vogelgrippe gestorben. Zum Vergleich: In der Schweiz sterben jährlich rund 400 bis 1000 Menschen an der «normalen» Grippe.

In Polen ist zum ersten Mal bei zwei Schwänen die Vogelgrippe vom Typ H5 nachgewiesen worden. Ob es sich um die gefährliche Variante H5N1 handelt, war nach Angaben aus Regierungskreisen zunächst nicht klar.

Dazu müssten weitere Tests in Polen sowie in Grossbritannien abgewartet werden, hiess es. Die verendeten Schwäne seien am Weichselufer in der Nähe der nordpolnischen Stadt Torun gefunden worden.

rr (Quelle: sda)

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