Samstag, 18. Februar 2006 / 12:11:55
Todesspritzen für «Katrina»-Opfer?
New Orleans - Im Zusammenhang mit dem Hurrikan «Katrina» erschüttert ein weiterer Bericht die US-Öffentlichkeit. Laut National Public Radio (NPR) erhielten schwerkranke Patienten in New Orleans während des Hurrikans tödliche Morphiumdosen.
Betroffen seien Patienten, die nicht rechtzeitig aus einem Spital hätten evakuiert werden können. Mindestens drei Spitalangestellte hätten von dem Plan gehört, hiess es in dem Radiobericht. Jedoch habe kein Schlüsselzeuge aussagen können, wer seine Umsetzung anordnete.
Aus den Dokumenten gehe hervor, dass im Memorial Medical Center ein Arzt und zwei Krankenschwestern mit Morphiumspritzen beim Betreten von Krankenzimmern gesehen wurden, deren Patienten später zurückgelassen worden seien.
Anwälte von LifeCare, der Firma für Langzeitpatienten, die die entsprechende Etage in der Klinik geleast hatte, hätten die Generalstaatsanwaltschaft von Louisiana im September von dem Vorfall informiert.
Katastrophale Bedingungen
Durch den Hurrikan «Katrina» am 29. August des vergangenen Jahres und die anschliessende Überflutung der Stadt fielen in Spitälern Notstromaggregate aus, zehntausende Menschen warteteten unter zum Teil katastrophalen Bedingungen tagelang auf Rettung, hunderte Menschen kamen ums Leben.
Die Stadt im Südosten der USA hat sich noch immer nicht von dem Desaster erholt. Ihre Einwohnerschaft beträgt derzeit weniger als die Hälfte der ursprünglichen 460 000.
rr (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Zwischen Karneval und Katastrophe
Sonntag, 26. Februar 2006 / 11:35:31