Mittwoch, 16. November 2005 / 11:29:22
Erfolgreiche Förderung von Jungunternehmen
Die
dritte Auflage des Businessplan Wettbewerbs Liechtenstein wird ebenso wie die beiden vorangegangenen
Wettbewerbe von der Regierung finanziell unterstützt werden.
Gemäss Evaluationsbericht der Hochschule wird der Businessplan
Wettbewerb Liechtenstein als sehr attraktiv beurteilt. Dieses Fazit
kann nach der Auswertung einer Evaluation unter den Teilnehmern und
den Jury-Mitgliedern gezogen werden. Für den nächsten Wettbewerb
wird es dennoch Änderungen geben. Das Coaching soll künftig auf die
Gewinner der Phase «Plan it» konzentriert werden.
«Der Businessplan Wettbewerb Liechtenstein stellt einen äusserst
wichtigen Beitrag zur Innovationsfähigkeit in der Region dar», sind
Christian Fäh und Ruedi Gall überzeugt. Die beiden jungen
Unternehmer, die mit ihrer Idee «Klicksol» zu den zehn Gewinnern des
Wettbewerbs 2005 gehören, bewerten auch den Standort des
Businessplan Wettbewerbs als attraktiv: «Das Fürstentum
Liechtenstein ist eine ideale Plattform der internationalen
Zusammenarbeit.» Die zwei erfolgreichen Teilnehmer stimmen mit der
Absicht der Initiatoren überein, welche die Gründung von neuen,
zukunftsorientierten Unternehmungen unterstützen und das Wachstum
bestehender Unternehmen fördern wollen.
Evaluation zur Standortbestimmung
Der Businessplan Wettbewerb Liechtenstein wird seit 2003 von der
Regierung des Fürstentums Liechtenstein, dem KMU Zentrum an der
Hochschule Liechtenstein, der IGL Innovationsgruppe Liechtenstein
AG, der Interstaatlichen Hochschule für Technik Buchs NTB und der
Fachhochschule Vorarlberg veranstaltet. Nach zwei Durchführungen des
Wettbewerbs führte das KMU Zentrum eine Befragung der bisherigen
Teilnehmer durch. Mit dieser Evaluation wollte das KMU Zentrum vor
der nächsten Ausschreibung des Businessplan Wettbewerbs die
Zufriedenheit der Unternehmerteams ermitteln und die Beurteilung der
Jury-Mitglieder einholen. Gleichzeitig konnten die Ergebnisse mit
dem ähnlich strukturierten Wettbewerb «Adventure X» in Tirol
verglichen werden. Auf der Grundlage der Rückmeldungen und
Vergleiche werden Handlungsempfehlungen für künftige Durchführungen
abgeleitet.
Gute Noten von den Teilnehmenden
Die Analyse der zwei Businessplan Wettbewerbe erbringt aus der
Perspektive der Teilnehmer und der Juroren eine hohe
Zufriedenheitsquote. Mehr als drei Viertel äussern sich zufrieden,
83 Prozent der Teilnehmer empfehlen die Fortführung des Businessplan
Wettbewerbs, der in zwei Phasen durchgeführt wurde. Nach der ersten
Phase «plan it» wird nach der Bewertung der Businesspläne
entschieden, welche Projekte prämiert werden. Nach der zweiten Phase
«invest it» geht es um die Entscheidung über die Finanzierung der
Businesspläne. Im Mittelpunkt der Bewertung durch die Jury stehen
die Erfolgsfaktoren für die Gründung oder das Wachstum einer
Unternehmung. Die Investitionsphase «invest it» ist mit einem
Volumen von 250'000 Franken sehr hoch dotiert: Die Gesamtsumme setzt
sich zusammen aus 100'000 Franken Investitionsgeldern der IGL,
weiteren 100'000 Franken Fördergeldern der Regierung Liechtensteins
sowie Dienstleistungen im Wert von 50'000 Franken.
Bewertungsprozess wird angepasst
Die Ergebnisse der Evaluation zeigen, dass für die Teilnehmer das
«Feedback von Unternehmern und Investoren» sowie die Kontakte und
Informationen für die Gründung eines eigenen Unternehmens zu den
wichtigsten Beweggründen für eine Teilnahme am Businessplan
Wettbewerb zählen. Die Geldpreise oder die Aufmerksamkeit der
Öffentlichkeit werden bedeutend weniger hoch bewertet als die damit
verbundenen Unternehmertätigkeiten: Das Lernen durch die Entwicklung
eines Businessplanes und die konkreten Schritte zur
Unternehmensgründung rangieren bei den Teilnehmern deshalb weit oben
auf der Skala. Nicht unerwartet geniesst die Jury, die schwierige
Entscheidungen über Gewinn und Finanzierung zu treffen hat, die
geringste Teilnehmerzufriedenheit. Die Rückmeldungen der Teilnehmer,
von denen gut die Hälfte ihre Zufriedenheit ausdrückt, bilden nun
die Grundlage für Veränderungen im Bereich des Bewertungsprozesses.
Im Vergleich weichen die Bewertungen der Jury nicht wesentlich ab
von den Ergebnissen des Businessplan Wettbewerbs in Tirol.
Wettbewerb wird stärker individualisiert
Über die Trainings und Coachings, die den Teilnehmern zur Verfügung
gestellt wurden, äussern sich zwei Drittel zufrieden. Die
Auskunftsbereitschaft und die Kompetenz der Coachs werden hoch
eingestuft. Bei den drei Trainings rangieren Kompetenz der
Vortragenden und Beratungsnutzen weit oben in der Skala. Hohe
Zufriedenheit äussern die Teilnehmer auch über die zur Verfügung
gestellten Materialien wie das Businessplan Handbuch und die
Webseite zum Wettbewerb. Der praktisch ausgerichtete Leitfaden wurde
im Verlaufe der beiden Businessplan Wettbewerbe insgesamt 3'160 Mal
aus dem Internet herunter geladen. Trotz der hohen Zufriedenheit der
Teilnehmer und der Juroren sieht das KMU Zentrum
Verbesserungspotenziale. Künftig sollen zusätzliche Trainings die
Teilnehmer bei der Entwicklung des Businessplans unterstützen,
während die Coachings erst in einer späteren Phase einsetzen werden,
wenn die Sieger aus der Phase «plan it» bereits ausgewählt sind.
Durch die Beschränkung der Coachings auf die Sieger wird der
Wettbewerb individualisiert, was die Erfolgswahrscheinlichkeit bei
der Gründung und dem Wachstum erhöht.
40% in der Praxis umgesetzt
Die zwei Auflagen des Businessplan Wettbewerbs haben die Erwartungen
erfüllt, denn 39 Prozent der teilnehmenden Teams haben ihren
Businessplan in der Praxis realisiert. Zwei Drittel dieser
Unternehmen beschäftigen im Schnitt zwei Mitarbeiter. Etwa 40
Prozent der Jungunternehmen haben zwei Jahre nach der Gründung schon
mehr als vier Arbeitsplätze geschaffen. Auf der anderen Seite haben
60 Prozent der Teilnehmer von der Gründung eines eigenen
Unternehmens abgesehen. Bei etwa der Hälfte ist die Planungsphase
noch nicht abgeschlossen, für knapp ein Drittel ist die
Geschäftsidee noch zu wenig ausgereift. Zu den Verhinderungsgründen
gehören aber auch das Fehlen von Partnern für die
Unternehmensgründung und Finanzierungsschwierigkeiten. Bei den
Neugründungen handelt es sich zum überwiegenden Teil um männliche
Unternehmer, nur knapp 10 Prozent sind Frauen.
Unterstützung durch Regierung gewährleistet
Das Ressort Wirtschaft hat das Projekt im Sinne einer
Wirtschaftsförderung in den letzten beiden Jahren unterstützt.
Aufgrund des Erfolgs der ersten und zweiten Austragung des
Businessplan Wettbewerbs ist es zielführend, auch an die dritte
Austragung des Businessplan Wettbewerbs einen finanziellen Beitrag
zu leisten. Dadurch wird ein aktiver Beitrag zur Weiterentwicklung
des Wirtschaftsstandorts Liechtenstein, insbesondere im Bereich der
Förderung von Jungunternehmen, geleistet. Der Businessplan
Wettbewerb hat überregionale Ausstrahlung und leistet somit auch
einen positiven Beitrag zum Image Liechtensteins im Ausland. Daher
hat die Regierung die Hochschule Liechtenstein mit der Planung der
dritten Durchführung des Businessplan Wettbewerbs beauftragt.
Quelle: ots
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Businessplan Wettbewerb Liechtenstein
Hochschule Liechtenstein
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