Samstag, 15. Oktober 2005 / 13:36:05
H5N1-Virus erreicht Rumänien
Bukarest - Bei dem in Rumänien festgestellten Vogelgrippe-Erreger handelt es sich um das gefährliche H5N1-Virus. In Asien sind bislang etwa sechzig Menschen an dieser Variante der Vogelgrippe gestorben.
Der Fernsehsender Realitatea TV hatte zuvor berichtet, der Landwirtschaftsminister habe telefonisch von dem Untersuchungsergebnis erfahren. Der Minister Gheorghe Flutur in Bukarest bestätigte die Meldung.
In einem Labor bei London waren Proben von verendeten Hausenten aus dem rumänischen Dorf Ceamurlia de Jos im Süden des Donaudeltas untersucht worden. Zuvor hatte bereits ein Bukarester Labor den Virusstamm H5 isoliert.
Regierung bildet Krisenstab
In Bukarest beriet ein Krisenstab der Regierung über Sondermassnahmen für die gesamte betroffene Region. Im Quarantäne-Dorf Ceamurlia wurden die Notschlachtungen der Hausvögel abgeschlossen.
Am Freitag war ein zweiter Infektionsherd im Dorf Maliuc am Donauarm Sulina identifiziert worden. Bei Proben von einem dort verendeten Huhn und Schwan haben Laboruntersuchungen in Bukarest das Grippevirus H5 isoliert. Das Dorf und die Umgebung wurden unter Quarantäne gestellt, die Notschlachtungen haben begonnen.
Im Nationalen Institut für Diagnose und Tiergesundheit in Bukarest werden nach Angaben des Direktors Nicolae Stefan zurzeit mehr als 1000 Proben von verendeten Haus- und Wildvögeln analysiert. Die meisten stammen aus dem Donaudelta und dem Verwaltungskreis Tulcea, hiess es.
Experten gehen davon aus, dass Zugvögel das gefährliche Vogelgrippevirus nach Rumänien eingeschleppt haben.
WHO beunruhigt
Die Weltgesundheitsorganisation ist über das Auftauchen des gefährlichen Vogelgrippe-Erregers H5N1 in Rumänien beunruhigt. Bislang seien weltweit aber nur 117 Fälle bekannt, in denen sich Menschen mit dem Erreger angesteckt hätten, eine Übertragung auf den Menschen sei also immer noch sehr selten.
Das gefährliche H5N1-Virus ist mit der Bestätigung aus Rumänien noch näher an Europa herangerückt: Am Donnerstag war der Erregerstamm bereits in der Türkei nachgewiesen worden. In Asien sind bislang etwa sechzig Menschen an dieser Variante der Vogelgrippe gestorben.
ht (Quelle: sda)
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