Freitag, 14. Oktober 2005 / 13:29:28
Vogelgrippe: WHO beschwichtigt
Rom/Genf - Die Weltgesundheits-Organisation (WHO) hat vor überzogenen Ängsten vor einem Übergreifen der Vogelgrippe auf Menschen gewarnt.
«Wir stehen absolut nicht am Beginn einer Vogelgrippe-Pandemie für den Menschen», sagte der für Europa zuständige WHO-Experte Roberto Bertollini in Rom. Auch der Nachweis des gefährlichen Vogelvirus-Typs H5N1 in Geflügel in der Türkei machen «keine Änderung der Strategie (zur Bekämpfung) notwendig», fügte er hinzu.
An ihrem Hauptsitz in Genf verwies die WHO darauf, dass die Ausbreitung des Virus zwar Besorgnis erregend sei. «Jedoch zeigen alle bisherigen zur Verfügung stehenden Daten, dass der H5N1-Virus nicht einfach von Vögeln auf Menschen zu übertragen ist», heisst es in einer am Donnerstagabend veröffentlichten Erklärung.
H5N1-Infektion ist Grippe-ähnlich
Grippeerscheinungen sollten beobachtet werden, da erste Symptome einer H5N1-Infektion der einer normalen Grippe ähnelten. «Falscher Alarm ist wahrscheinlich.» Die Warnstufe der WHO für eine Pandemie bleibe unverändert. Reisende sollten Kontakt mit lebenden Vögeln vermeiden.
Zuvor beschwichtigte bereits die türkische Regierung: Nach dem Nachweis des Vogelgrippevirus H5N1 bestehe keine unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung. Alle notwendigen Vorsichtsmassnahmen seien getroffen worden.
Ergebnisse aus Rumänien am Samstag erwartet
Zollprobleme verzögern derweil Tests der Vogelgrippe-Viren aus Rumänien. Erste Ergebnisse werden nach Angaben der EU-Kommission nicht vor Samstagnachmittag bekanntgegeben. In Rumänien war das Vogelgrippevirus H5 festgestellt worden. Unklar ist bislang, ob es sich um den auch für Menschen gefährlichen Subtyp H5N1 handelt.
Die Schweiz hat schon vor einigen Tagen einen Importstopp für Geflügel aus Rumänien und der Türkei verhängt.
ht (Quelle: sda)
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