Dienstag, 11. Oktober 2005 / 13:39:40
Bei Kontakt zu Geflügel: Impfung empfohlen
Bern - Wer beruflich Kontakt mit Geflügel hat, sollte sich die saisonale Grippeimpfung verabreichen lassen.
Dazu rät das BAG, um Vogelgrippe-Verdachtsfälle zu verhindern. Das BVeT seinerseits warnt vor Panik. Dennoch bereite man sich auf das Schlimmste vor. Primär sei die Vogelgrippe eine Tierseuche, sagte am Dienstag der Direktor des Bundesamts für Veterinärwesen (BVet), Hans Wyss, an einem Mediengespräch. «Sie hat zwar ein Gefahrenpotenzial für Menschen, aber sie ist eine Tierseuche.» Weltweit gibt es auch keinen bekannten Fall einer Übertragung von Mensch zu Mensch.
Behörden wachsam
Wachsam sind die Behörden trotzdem. «Wir treffen Vorkehrungen, um Massenuntersuchungen vorzubereiten», erklärte Wyss. Falls die Seuche in die Schweiz käme, könnten innert kürzester Zeit Tausende von Tests gemacht werden. Das sei aber ein Standardvorgehen, wie es bei jeder anderen Seuche auch zur Anwendung käme.
Es gehe primär darum, eine Einschleppung zu verhindern. Und wenn die Seuche wirklich käme, müsste verhindert werden, dass sie weiter geschleppt würde. «Wir sind überzeugt, dass wir die nötigen Schutzmassnahmen getroffen haben», sagte Wyss.
Schutzmassnahmen
Dazu gehören Importverbote, verschärfte Grenzkontrollen, eine Überwachung der Wildvogelpopulation, eine Notfallplanung für den Verdachtsfall, Empfehlungen für Tierhalter und Informationen für Reisende. Käme das Virus H5N1 in die EU, wäre in der Schweiz eine «risikobasierte» Einschränkung der Freilandhaltung vorgesehen.
Käme das Virus in die Schweiz, müsste die Freilandhaltung noch weiter eingeschränkt werden. Dies jetzt zu tun, wäre zur gesamten Gefahrensituation aber unverhältnismässig, sagte Wyss.
Keine Bedrohung
«Im Moment ist die Vogelgrippe für die Schweiz keine Bedrohung», sagte Flavia Schlegel, Vizedirektorin des Bundesamts für Gesundheit (BAG). «Man braucht keinen Mundschutz zu tragen und man braucht kein Tamiflu-Lager.»
Tamiflu vorsorglich einzunehmen, sei sowieso nicht sinnvoll. Die Schutzwirkung dauere etwa fünf Wochen, die Nebenwirkungen seien ziemlich schwer und es könne sogar zu Resistenzen kommen. Geforscht werde noch an einem Impfstoff. Die Resultate einer Ausschreibung würden bis Ende dieser Woche erwartet.
fest (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
Links zum Artikel:
BAG
Infos zur Vogelgrippe vom Bundesamt für Gesundheit.
In Verbindung stehende Artikel:
Grippeimpfung: Risikogruppen haben Vorrang
Freitag, 4. November 2005 / 07:52:34