Donnerstag, 8. September 2005 / 17:15:00
30 Tote in Altersheim entdeckt
New Orleans - Die systematischen Bergungsarbeiten in New Orleans haben einen ersten grausigen Fund zutage gefördert. In einem Altersheim im Stadtbezirk St. Bernard stiessen Bergungstrupps auf mehr als 30 Tote.
Etwa 50 Menschen seien aus dem Pflegeheim gerettet worden, sagte Sheriff Jack Stevens dem US-Nachrichtensender CNN. Die Behörden rechnen mit tausenden Toten in der Stadt. Die US-Notstandsbehörde (FEMA) liess rund 25 000 Leichensäcke in die stark verwüstete Hurrikan-Region liefern.
Etwa 60 Prozent von New Orleans stehen weiter unter Wasser. Nach einer chemischen Analyse des Flutwassers rieten die Behörden dringend von jedem Kontakt ab. Die Konzentration von Colibakterien liege weit über den offiziellen Grenzwerten, sagte der Direktor der US-Umweltschutzbehörde (EPA), Stephen Johnson.
Aufforderung zum Wegzug
Colibakterien können schwere Krankheiten hervorrufen; wahrscheinlich gelangten sie über Fäkalien ins Wasser. «Wenn ihr die Stadt noch nicht verlassen habt, dann müsst ihr es jetzt tun», warnte die Chefin der US-Gesundheitsbehörde (CDC) in Atlanta, Julie Gerberding, angesichts der Verseuchung.
In der Stadt sollen noch bis zu 15 000 Menschen ausharren. Mit der von Bürgermeister Ray Nagin angeordneten Zwangsräumung wurde jedoch noch nicht begonnen.
Sprecher der Küstenwache und der Polizei erklärten, sie wollten zunächst erst einmal all denen helfen, die die Stadt freiwillig verlassen wollten. Die Armee hatte zuvor angekündigt, sie werde sich an einer Zwangsmassnahme nicht beteiligen.
bert (Quelle: sda)
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