Freitag, 12. August 2005 / 22:16:05
Sri Lankas Aussenminister getötet
Colombo - Der Aussenminister von Sri Lanka, Lakshman Kadirgamar, ist bei einem Anschlag getötet worden. Nach Angaben der Polizei schoss ein Einzeltäter in der Hauptstadt Colombo auf den 73-jährigen Politiker.
Kadirgamar wurde mit schweren Verletzungen ins Spital eingeliefert. Vier Ärzte kämpften vergeblich um sein Leben. Kadirgamar sei etwa eine Stunde nach dem Beginn der Notoperation gestorben, sagte eine Spitalsprecherin.
Der Anschlag wurde in der Nähe des streng bewachten Wohnsitzes von Kadirgamar verübt. Aus Sicherheitskreisen in Colombo hiess es, man verdächtige die Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) als Urheber der Tat.
Der Aussenminister war ein enger Vertrauter von Präsidentin Chandrika Kumaratunga. Er hatte öffentlich erklärt, dass ihm ein Angriff der LTTE drohe. Hundert Leibwächter waren für seine Sicherheit abgestellt.
Vor rund zwei Wochen waren nach Polizeiangaben zwei LTTE-Mitglieder festgenommen worden, die das Haus des Ministers filmten. Kadirgamar hatte das Amt des Aussenministers von 1994 bis 2001 und dann wieder ab 2004 inne. Er war ein christlicher Tamile, der sich gegen die LTTE gestellt hatte.
Er nahm für sich in Anspruch, in Staaten wie den USA und Grossbritannien dafür gesorgt zu haben, dass die Befreiungstiger keine Unterstützung mehr erhielten. Die Bevölkerungsmehrheit in Sri Lanka wird von den Singhalesen gestellt.
In Sri Lanka gilt seit knapp drei Jahren ein brüchiger Waffenstillstand zwischen Regierung und LTTE. Die Beziehungen beider Seiten hatten sich zuletzt wieder verschlechtert. Vor dem Waffenstillstand hatte ein 20 Jahre andauernder Bürgerkrieg in Sri Lanka rund 69 000 Menschen das Leben gekostet.
bert (Quelle: sda)
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