Donnerstag, 28. Juli 2005 / 19:54:08
US-Klimabündnis: Kein Lob aus Europa
Washington - Als Alternative zum Kyoto-Protokoll haben die USA zusammen mit den fünf wichtigsten Wirtschaftsmächten im Asien-Pazifik-Raum eine eigene Klimaschutzinitiative gestartet. Die Reaktionen in Europa fielen verhalten aus.
Konkrete Ziele zum Abbau der Treibhausgase setzt das neue Bündnis nicht. Ebensowenig sieht es Sanktionen gegen Verstösse vor. Umweltschutzverbände lehnten es deshalb ab, die EU reagierte skeptisch.
Das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) begrüsste den Umstand, dass Staaten, die sich bisher zurückgehalten hätten, nun doch den Ausstoss von Treibhausgasen reduzieren wollten. An der Schweizer Politik ändere die neue Klimaschutzinitiative nichts, sagte Adrian Aeschlimann vom BUWAL auf Anfrage.
Der Klimatologe Stephan Bader von MeteoSchweiz nannte die Absprache «nutzlos», weil sie keine konkreten Vorgaben enthalte. «Und wir haben doch schon 20 Jahre Rückstand im Kampf gegen den Klimawandel», sagte Bader. Und fügte an: «Es eilt ausserordentlich.»
Kneifen die Umweltverschmutzer?
Mit den USA und China haben sich die weltweit grössten Umweltverschmutzer in der Initiative zusammengeschlossen. Zugleich gehören ihr vier bedeutende Kohleproduzenten an, darunter der grösste Kohleexporteur Australien.
Umweltschutzorganisationen warfen dem Bündnis deshalb umgehend vor, sich vor dem Kyoto-Klimaschutzprotokoll drücken zu wollen. Australiens Aussenminister Alexander Downer wies den Vorwurf zurück. Die Partnerschaft werde Kyoto vielmehr ergänzen.
Downer, US-Aussenministerin Condoleezza Rice und Vertreter der anderen Unterzeichnerstaaten sollen im November die Details des Bündnisses ausarbeiten. Ende November beginnt im kanadischen Montréal die nächste UNO-Konferenz zum Klimawandel.
bert (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
EU kann Klimaschutzziele erreichen
Freitag, 2. Dezember 2005 / 07:16:54