Dienstag, 26. Juli 2005 / 13:03:21
Mehr Mut in der Politik gefordert
Rio De Janeiro - Zum Auftakt der Internationalen Aids-Konferenz in Rio de Janeiro haben die Teilnehmer zu entschlosseneren Kampf gegen die Immunschwächekrankheit aufgerufen.
Die wissenschaftlichen Fortschritte allein reichten nicht aus, um Leben zu retten, sagte die Vorsitzende der Internationalen Aids Society (AIS), Helene Gayle, zu Beginn der Konferenz vor rund 5000 Forschern und Experten. "Wir brauchen mehr Mut in der Politik, um die Wissenschaft für die Öffentlichkeit zu nutzen", sagte sie.
Der zuständige UNO-Gesandte für Afrika, Stephen Lewis, erklärte, trotz einiger Fortschritte in den vergangenen Jahren gelinge es nach wie vor nicht, neue und präventive Behandlungsmethoden den Menschen in den ärmsten Regionen der Welt zuteil werden zu lassen.
Etwa zwei Drittel der Aids-Patienten weltweit leben auf dem afrikanischen Kontinent; die meisten von ihnen haben keinen Zugang zu modernen Behandlungsmethoden der Immunschwächekrankheit.
Brasilien mit offensiver Aidsbekämpfung
Brasilien wurde als Ort für die dritte Konferenz der Internationalen Aids Society ausgewählt, weil es eine sehr offensive und in Teilen erfolgreiche Politik zur Aidsbekämpfung betreibt. So erhalten Aids-Patienten in Brasilien Gratisbehandlungen; Kondome werden kostenlos verteilt.
Anfang der 90er Jahre startete die brasilianische Regierung ein Programm zur Herstellung von Generika, billigeren Nachahmer-Medikamenten. Mit dem US-Pharmakonzern Abbott wurde in diesem Monat vereinbart, dass er sein Medikament Kaletra in Brasilien zu einem niedrigeren Preis anbietet.
fest (Quelle: sda)
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