Kulturreport

Kultur gemischt
Bühne
Kino
Musik
Literatur
Ausstellungen
Fernsehen

Shopping

Filmplakate
Musikposter
Starposter
DVDs
Videos
Soundtracks
Lomographie
Sterntaufe
3D-Bilder
Books

Impressum

© 2024 by
VADIAN.NET

Kulturnews für Ihre eigene Website
Viele britische Pakistaner schicken ihre Kinder für eine begrenzte Zeit auf Koranschulen in der Heimat.

 
.info/.ch Domains - Jetzt registrieren!

Möchten Sie zu diesen Themen eine eigene Internet Präsenz aufbauen? Registrieren Sie jetzt komfortabel attraktive Domainnamen!


www.militanten.info, www.islamismus.info, www.naehrboden.info, www.fuer.info

Montag, 18. Juli 2005 / 09:46:06

Nährboden für militanten Islamismus

Islamabad - Der Lehrplan ist so überschaubar wie eingängig. In den mindestens zehntausend Medresen in Pakistan büffeln die Schüler tagein, tagaus den Koran und die Grundlagen der islamischen Theologie, zumeist in einer extrem militanten Variante.

In einer Atmosphäre der Weltabgewandtheit und tiefer Religiosität werden in Pakistan schätzungsweise 1,5 Millionen Kinder und junge Leute an religiösen Schulen unterrichtet - weitgehend unkontrolliert von der Regierung. Internationale Terrorfahnder haben diese Schulen und Trainingslager schon lange im Blick, gelten sie doch als Brutstätten des radikalislamischen Terrorismus, als Rekrutierungsstelle für den Dschihad. Die Ermittlungen nach den Terroranschlägen von London zeigen: Spuren führen nach Pakistan.

War es womöglich diese religiös-ideologische Schulung, welche die Londoner Attentäter im Kopf hatten, als sie mit den Bomben im Gepäck in die U-Bahn und den Doppeldeckerbus stiegen, um sich selbst und möglichst viele andere in die Luft zu sprengen? Drei der vier Attentäter waren im vergangenen Jahr in Pakistan.

Enge Verbindungen zu Heimat

Zwischen dem pakistanischen Medresen-System und der ehemaligen Kolonialmacht Grossbritannien bestehen traditionell enge Verbindungen. Viele Pakistaner, die vor Jahrzehnten auf die europäische Insel ausgewandert sind, schicken ihre Kinder für eine begrenzte Zeit auf solche Schulen in der Heimat.

Nicht, um sie zu Terroristen werden zu lassen, sondern ganz einfach in der Absicht, die Kinder mit ihrer Herkunft und ihrem Glauben vertraut zu machen, sagt die pakistanische Menschenrechtlerin Kamila Hyat.

Viele dieser jungen Leute hätten in Grossbritannien jedoch bittere Erfahrungen mit sozialer Ausgrenzung gemacht. Bei ihnen fallen radikale Parolen auf fruchtbaren Boden: "Viele der pakistanischstämmigen Jugendlichen aus Grossbritannien sind sehr extrem."

Zuflucht für Entwurzelte

"Sie betrachten die westliche Kultur, die Bars, die Nachtclubs, als dekadent", sagt Hyat. In den pakistanischen Medresen würden Extremisten gezielt ihren Nachwuchs rekrutieren. Viele dieser Schulen würden von Pakistanern in Grossbritannien finanziert.

Die entwurzelten jungen Leute suchen Zuflucht in der Sicherheit des Glaubens, in der Unumstösslichkeit religiöser Grundsätze. Die Religionsschulen bedienen diese Sehnsucht, urteilt der Politikwissenschafter Hasan Askari von der Universität in Lahore.

Erbe des Kalten Krieges

Immer wieder verweisen Pakistaner darauf, dass es der Westen war, allen voran Washington, der Pakistan zu einem fruchtbaren Nährboden für die Islamisten machte. 1979 war die sowjetische Armee ins benachbarte Afghanistan einmarschiert, das pro-amerikanische Pakistan wurde zum Frontstaat im Kampf gegen die Kommunisten.

Unterstützt vom US-Geheimdienst CIA liess es der Militärdiktator Zia ul-Haq zu, dass radikalislamische Mudschahedin-Kämpfer auf pakistanischem Boden tausende Trainings- und Schulungslager errichteten. Die US-Armee lieferte Waffen und beteiligte sich an der Ausbildung.

Westen als Zauberlehrling

Mit dem Wohlwollen der Behörden florierte das islamistische Milieu in Pakistan, und nach dem Rückzug der UdSSR aus Afghanistan 1989 bestand es unverändert fort. Zuerst waren es die afghanischen Taliban, die aus diesen Schulen kommend in die Heimat zurückkehrten. Doch auch zahlreiche Pakistaner wurden dort mit dem Dschihadismus infiltriert. Es scheint, dass der Westen die Geister, die er in Pakistan rief, nicht mehr los wird.

Danny Kemp (Quelle: sda)

  • Artikel per E-Mail versenden
  • Druckversion anzeigen
  • Newsfeed abonnieren
  • In Verbindung stehende Artikel:


    Afghanische Armee entdeckt Waffenversteck
    Sonntag, 31. Juli 2005 / 16:06:25
    [ weiter ]
    'Sie werden immer einen Grund finden'
    Dienstag, 26. Juli 2005 / 14:21:49
    [ weiter ]
    Attentäter noch auf der Flucht
    Montag, 25. Juli 2005 / 12:14:49
    [ weiter ]
    Festnahme in London
    Samstag, 23. Juli 2005 / 10:21:44
    [ weiter ]
    100 weitere Festnahmen in Pakistan
    Freitag, 22. Juli 2005 / 22:59:52
    [ weiter ]
    Vom 'Blitz-Spirit' redet niemand mehr
    Freitag, 22. Juli 2005 / 14:31:05
    [ weiter ]
    Polizei richtet Verdächtigen mit fünf Kopfschüssen
    Freitag, 22. Juli 2005 / 13:00:52
    [ weiter ]
    El Kaida bekennt sich erneut
    Freitag, 22. Juli 2005 / 12:39:37
    [ weiter ]
    Attentäter wollte Baby in die Luft sprengen
    Freitag, 22. Juli 2005 / 10:10:30
    [ weiter ]
    In London geht die Angst um
    Freitag, 22. Juli 2005 / 07:31:47
    [ weiter ]
    Neue Anschläge in London
    Donnerstag, 21. Juli 2005 / 20:00:00
    [ weiter ]
    Blair und Karsai: Gemeinsam gegen Koranschulen
    Dienstag, 19. Juli 2005 / 18:57:37
    [ weiter ]
    Islamisten festgenommen
    Dienstag, 19. Juli 2005 / 17:33:35
    [ weiter ]
    Iran deckt El-Kaida-Netz auf
    Samstag, 16. Juli 2005 / 14:21:20
    [ weiter ]
    Anschlag-Verdächtige in Pakistan verhaftet
    Samstag, 16. Juli 2005 / 11:05:05
    [ weiter ]
    Wie wird man Selbstmordattentäter?
    Donnerstag, 14. Juli 2005 / 22:30:00
    [ weiter ]
    Mindestens fünf Tote bei Selbstmordanschlag
    Dienstag, 31. Mai 2005 / 09:47:42
    [ weiter ]
    18 Tote nach Explosion
    Freitag, 27. Mai 2005 / 10:51:04
    [ weiter ]
     
    .info Domain
    Jetzt registieren! www.firma.info oder www.produkt.info [ weiter ]


     
    kulturreport.ch ist ein Projekt der VADIAN.NET AG. Die Meldungen stammen von news.ch, der Schweizerischen Depeschenagentur (SDA) und weiteren Presseagenturen. Diese Nachrichten-Artikel sind nur zum persönlichen Gebrauch bestimmt. Vervielfältigung, Publikation oder Speicherung der Daten in Datenbanken, jegliche kommerzielle Nutzung sowie die Weitergabe an Dritte sind nicht gestattet. Wir liefern auf Anfrage auch vollautomatisiert Kultur-News an Ihre eigene Website. kulturreport.ch (c) copyright 2024 by VADIAN.NET AG