Freitag, 1. Juli 2005 / 14:05:17
Unklares Ausmass der VW-Schmiergeldaffäre
Wolfsburg - Das Ausmass der Affäre um Betrug und Korruption beim deutschen Autokonzern Volkswagen ist weiterhin unklar. Unabhängige Fachleute sollen nun ermitteln und die Staatsanwaltschaft unterstützen.
Im Zentrum der Ermittlungen stehen der ehemalige Skoda-Personalchef Helmuth Schuster und einer seiner Ex-Mitarbeiter. Konzernbetriebsratschef Klaus Volkert war im Zusammenhang mit der Affäre überraschend zurückgetreten.
"Wir haben die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG kontaktiert und beabsichtigen, sie damit zu beauftragen, alle Vorgänge unabhängig zu überprüfen", sagte Konzernchef Bernd Pischetsrieder in Wolfsburg. Pischetsrieder hatte zuvor eine "lückenlose Aufklärung" angekündigt.
Verdacht auf Veruntreuung und Betrug
Neben der derzeitigen Hauptfigur Schuster ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig auch gegen seiner früheren Mitarbeiter. Gegen beide bestehe der Verdacht auf Veruntreuung und Betrug, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. VW hatte zwei Strafanzeigen eingericht.
Der Sprecher der Justizbehörde sagte, es gebe Anhaltspunkte dafür, dass Gelder, die VW beziehungsweise der tschechischen VW-Tochter Skoda zugestanden hätten, auf Privatkonten gelandet seien.
Schriftliche Unterlagen
Schuster soll unter anderem Schmiergelder von Zulieferfirmen verlangt haben. Er musste seinen Posten bei Skoda Mitte Juni räumen. VW habe für Anfang der kommenden Woche schriftliche Unterlagen über die internen Ermittlungen in Aussicht gestellt, bekräftigte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Er sagte zudem, es gebe derzeit keine Anhaltspunkte dafür, dass der überraschend zurückgetretene VW-Betriebsratschef Volkert in die Affäre verwickelt sei.
rp (Quelle: sda)
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