Montag, 23. Mai 2005 / 21:11:23
Schröder trifft Merkel und Gerhardt
Berlin - Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder hat CDU-Chefin Angela Merkel und den Fraktionsvorsitzenden der FDP, Wolfgang Gerhardt, am abend im Kanzleramt empfangen.
Das Treffen dauerte nach Angaben aus Unionskreisen eine knappe halbe Stunde. Wie es hiess, wollte der Kanzler mit den Vorsitzenden der Oppositionsfraktionen die Modalitäten für die Auflösung des Bundestages erörtern. Die Beteiligten äusserten sich im Anschluss zu den Ergebnissen nicht.
Schröder will bis spätestens zum 1. Juli die Vertrauensfrage im Bundestag stellen. Eine Niederlage bei dieser Abstimmung würde die Möglichkeit zur Auflösung des Bundestages durch Bundespräsident Horst Köhler und für eine vorgezogene Wahl eröffnen.
Beratung mit Köhler
Vor dem Treffen mit der Opposition war Schröder mit Köhler zusammengetroffen. Die beiden Politiker berieten dabei über die verfassungsrechtlichen Voraussetzungen für eine vorzeitige Auflösung des Bundestages. Die Unterredung im Bundespräsidialamt dauerte gut 20 Minuten, teilte ein Sprecher mit.
Beide Gesprächspartner hätten Vertraulichkeit vereinbart. Laut Berliner Tageszeitung B.Z. vom Dienstag hat Köhler Schröder keine Zusagen gemacht.
Informationen am Dienstagabend
Der deutsche Bundeskanzler Kanzler will erst am Dienstagabend den SPD-Vorstand und die Vorsitzenden der Landes- und Bezirksverbände über den Stand der Unterredungen mit Köhler und der Opposition informieren.
Laut einer Umfrage gehen nur knapp ein Drittel der Deutschen davon aus, dass eine deutsche Regierung unter Führung der Union CDU/CSU die Probleme des Landes besser lösen kann als die rot-grüne Koalition.
Keine Besserung erwartet
Nur 31 Prozent der Befragten trauten einer CDU/CSU-Regierung mehr zu als der amtierenden Bundesregierung, ergab eine Forsa-Umfrage im Auftrag des Senders RTL und des Magazins Stern. 63 Prozent der knapp 1000 Befragten seien indes der Ansicht, die Union könne die Probleme nicht besser lösen.
Zugleich bezeichneten den Angaben zufolge 80 Prozent der Teilnehmer vorgezogene Wahlen als richtig. 66 Prozent hielten Schröder für den richtigen SPD-Kanzlerkandidaten.
Bei der Frage des Kanzlerkandidaten der Union sprachen sich 37 Prozent der Befragten für den niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff (CDU) aus, 34 Prozent für CDU-Chefin Angela Merkel und 13 Prozent für CSU-Chef Edmund Stoiber. Schröder ist der Umfrage zufolge beliebter als Wulff, Merkel und Stoiber.
sl (Quelle: sda)
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