Proteste gegen USA in Afghanistan

Bei Kundgebungen im Osten des Landes wurden laut Behörden drei Menschen getötet.

Mindestens fünf weitere Menschen wurden demnach verletzt. Erstmals gab es auch in der Hauptstadt Kabul Proteste gegen die angebliche Schändung des Korans durch US-Soldaten im Gefangenenlager Guantánamo, von denen das US-Magazin Newsweek berichtet hatte.

In Kabul gab es gleich zwei Demostrantionen von mehreren hundert Studenten. Sie forderten von US-Präsident George W. Bush, sich bei den islamischen Ländern für die Schändungen zu entschuldigen. Der Protest richtete sich auch gegen US-Pläne für einen ständigen Militärstützpunkten im Land.

Ausländer evakuiert

In der Provinzhauptstadt Dschalalabad waren am Mittwoch vier Menschen getötet und 71 verletzt worden, als bis zu 10 000 Menschen die Sitze von UNO, mehreren Nichtregierungsorganisationen (NGO) und das pakistanische Konsulat angegriffen hatten.

Aus Dschalalabad wurden mittlerweile 130 Ausländer evakuiert, die dort für die UNO oder NGOs gearbeitet hatten, wie die Organisation Pactec erklärte. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) teilte mit, neun ausländische Angestellte seien evakuiert worden.

Karsai in Europa

Währenddessen setzte der afghanische Präsident in Europa seine Reise fort. Am Mittwoch hatte Hamid Karsai der NATO einen Besuch abgestattet, am Donnerstag war die EU an der Reihe.

Die EU sagte Afghanistan weitere Finanzhilfe zu. Die Stabilisierung Afghanistans ist von grösster Bedeutung für uns, sagte EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso nach seinem Gespräch mit Karsai. Karsai bat auch die EU, nach den für September vorgesehenen Wahlen nicht die Hilfe für Afghanistan einzustellen.

bert (Quelle: sda)

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