Samstag, 12. März 2005 / 10:45:22
Iran unzufrieden über Atomverhandlungen
Teheran - Iran hat sich über den Verlauf der jüngsten Runde der Atom-Verhandlungen mit der EU enttäuscht gezeigt. Trotz all unserer Bemühungen sind wir nicht zu einer Lösung gekommen, sagte der iranische Chef-Unterhändler.
In einigen der Hauptpunkte gibt es weiter Unklarheiten, sagte Sirus Nasseri im staatlichen Fernsehen. Dazu zähle die Frage der objektiven Garantien. Die EU fordert solche Garantien dafür, dass Iran sein Atomprogramm nur zu friedlichen Zwecken nutzt und bietet Teheran im Gegenzug wirtschaftliche Hilfen an.
Die Verhandlungsparteien wollten Ende nächster Woche erneut zusammenkommen, um über für März geplante Gespräche auf höherer politischer Ebene zu beraten, sagte Nasseri.
Harte Drohungen
Am Freitag hatten sich auch die EU-Verhandler von Deutschland, Frankreich und Grossbritannien enttäuscht über die Forschritte gezeigt. Sie drohten Iran ungewohnt scharf mit einer Befassung des UNO-Sicherheitsrats.
In früheren Verhandlungen hatte Iran Ende vergangenen Jahres eingewilligt, seine Urananreicherung auszusetzen. Seit Dezember verhandeln die Parteien über einen vollständigen Stopp der Anreicherung. Zuletzt waren die Parteien zu einer viertägigen Verhandlungsrunde in Genf zusammengekommen.
Erstaunliche Aussagen
US-Vizepräsident Dick Cheney drohte Iran schärfere Massnahmen für den Fall an, falls Teheran nicht das Ziel der Entwicklung von Atomwaffen aufgebe. Die USA fürchteten, dass Iran so viel Uran anreichern wolle, um Kernwaffen herzustellen, sagte Cheney am Freitag.
Diese Aussagen erstaunen insofern. als dass die USA nach langem Konfrontationskurs am Freitag auf den diplomatischen Kurs der Europäer eingeschwenkt waren.
Nach Jahren von Sanktionen und diplomatischen Feindseligkeit gaben die USA ihren Widerstand gegen eine Mitgliedschaft Irans in der Welthandelsorganisation WTO auf. Ausserdem soll Iran Ersatzteile für Zivilflugzeuge kaufen können.
Damit wolle die US-Regierung die diplomatischen Bemühungen Deutschlands, Frankreichs und Grossbritanniens unterstützen, Iran von der Entwicklung von Nuklearwaffen abzubringen, sagte Aussenministerin Condoleezza Rice in einer am Freitag in Washington veröffentlichten Erklärung.
rr (Quelle: sda)
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