Montag, 13. Oktober 2014 / 14:58:39
Debbie Harry als Lolita für Lyriker
Blondie-Frontfrau Debbie Harry (69) war sich schon als junges Mädchen ihrer Reize bewusst und flirtete mit Vorliebe mit einem Dichter.
Die Sängerin ('Maria') wurde in den 70er Jahren mit ihrer Band Blondie bekannt und avancierte mit blondiertem Haar und rotem Schmollmund zum absoluten Männertraum. Häufig wurde ihr vorgeworfen, ihre Weiblichkeit für PR-Zwecke ausgenutzt zu haben, aber die Amerikanerin besteht darauf, dass das Reizvolle schon immer ein Teil von ihr gewesen sei.
«Schon als junges Mädchen habe ich sexuelle Aufmerksamkeit angezogen. Meine Mutter war deswegen immer sehr besorgt. Aber, ob das nun gut oder schlecht war, ich hatte nie das Gefühl, meine Sexualität verstecken zu müssen», überlegte sie im Interview mit 'harpersbazaar.com'.
Stürmische Flirterei
«Der Dichter Gregory Corso hing immer auf der East Seventh Street zwischen den Avenues A und B ab und er flirtete dermassen mit mir! Ich hatte fürchterliche Angst vor ihm, weil er so stürmisch war. Aber er war ein brillanter Dichter, weswegen ich mich traute, diesen Block entlang zu gehen. Es gab immer diese merkwürdige Verlockung, ihn zu sehen. Ich schätze, ich war so eine Art Dichter-Groupie.»
Dachte immer, dass mir nichts passieren kann
Das Interview fand zu dem Thema 'Women Who Dare' (Frauen, die sich etwas trauen) statt und die Musikerin erinnerte sich an ihr Verlangen zu rebellieren. Sie zog in den späten 60ern von New Jersey nach New York und fand diese Veränderung sehr belebend: «Die Idee, irgendwie furchteinflössend zu sein, war aufregend. Einmal griffen ein paar Kids nach meiner Tasche und es endete damit, dass sie mich die Strasse entlang zerrten, weil ich nicht loslassen wollte. Solche Dinge passierten regelmässig. Es war aufregend und ich dachte idiotischerweise - oder kindischerweise -, dass mir nichts passieren könnte.»
Heute ist die Blondie-Frontfrau zahmer geworden: «Ich weiss nicht, ob ich heute das Risiko noch so liebe wie früher. Aber es war mir immer wichtig, nicht den Status Quo zu akzeptieren. Hätte ich mich auf ein anderes Leben eingelassen, wäre ich unglücklich geworden. Ich hatte nicht wirklich eine Wahl», befand Debbie Harry.
jbo (Quelle: Cover Media)
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